Arbeitende Eltern befürworten Ausbau der öffentlichen Kinderbetreuung

14.03.2017

Ein Vorschlag auf den fünften Sitzungen des 12. Nationalen Volkskongresses (NVK), dem Parlament der Volksrepublik China,und des 12. Nationalen Komitees der Politischen Konsultativkonferenz des chinesischen Volkes (PKKCV), Chinas oberstem politischen Beratungsgremium, im März wurde von chinesischen arbeitenden Müttern sehr begrüßt: Künftig soll es in China mehr öffentliche Kinderbetreuungseinrichtungen geben.

Dem Vorschlag zufolge soll die finanzielle Unterstützung für öffentliche Kinderbetreuungseinrichtungen und private Investitionen in diesem Bereich gefördert werden.

„Ich suche derzeit eine qualifizierte Kindertagesstätte für meinen zweijährigen Sohn, da seine Oma wegen schlechter Gesundheit nicht mehr auf ihn aufpassen kann", sagte Bi Huahua, die für ein ausländisches Unternehmen in Beijing arbeitet.

„Öffentliche Kindertagesstätten nehmen in der Regel Kinder ab drei Jahren auf, doch ich kann kein weiteres Jahr warten", fügte sie hinzu.

Der Mangel an qualifizierten Erziehern und Kinderpflegern bereitet arbeitenden Eltern in Chinas Großstädten wie Beijing, Shanghai, Guangzhou und Shenzhen Kopfschmerzen.

„Ein qualifizierter Kindergarten wird arbeitenden Müttern helfen, ihr Familien- und Berufsleben besser zu vereinbaren. Ich freue mich wirklich darauf", schrieb die WeChat-Nutzerin Nuannuanma.

„Professionelle Kindertagesstätten werden dazu beitragen, Streitigkeiten mit unseren Schwiegermüttern zu reduzieren, deren Auffassungen zur Kindererziehung wir manchmal nicht teilen. Entwickelte Länder bieten solche Betreuungsmöglichkeiten bereits an", schrieb Iqsi auf Weibo, einem Twitter-ähnlichen Dienst.

China hatte in den späten 1970er Jahren die Ein-Kind-Politik eingeführt, um einer wachsenden Bevölkerung entgegenzutreten.

Um mit einer alternden Gesellschaft fertig zu werden, dürfen verheiratete Paare seit dem 1. Januar 2016 zwei Kinder bekommen. Bereits im Jahr 2013 hatte es eine Lockerung der Ein-Kind-Politik gegeben, die Paaren ein zweites Kind erlaubt, wenn ein Elternteil Einzelkind ist.

Doch nach einer Befragung des gesamtchinesischen Frauenverbands All-China Women’s Federation von 10.000 Familien mit Kindern unter 15 Jahren im Dezember 2016, wollen 53,3 Prozent der Ein-Kind-Familien kein zweites Kind.

Weitere Umfragen der Nationalen Gesundheits- und Familienplanungskommission in den Jahren 2013 und 2015 ergab, dass drei Hauptfaktoren die Bereitschaft für ein zweites Kind beeinflussen: die Karriereentwicklung der Frauen, unzureichende Kinderbetreuungsressourcen – vor allem für Kleinkinder – und finanzielle Erwägungen.

In dem Bemühen die Zwei-Kind-Politik zu unterstützen, will China bis zum Jahr 2020 insgesamt 89.000 weitere Betten in Geburtsabteilungen einrichten sowie 140.000 weitere Geburtshelfer und Hebammen einstellen.

„Die Regierung erwägt einen Steuerabzug für Zwei-Kind-Familien", sagte Finanzminister Xiao Jie auf einer Pressekonferenz während der beiden Sitzungen.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Vorschlag,NVK,PKKCV,Kinderbetreuungseinrichtung