Südkorea und die USA starten Key Resolve-Übung
Truppen Südkoreas und der Vereinigten Staaten haben am Montag mit der jährlichen Stabsrahmenübung mit dem Kodenamen "Key Resolve" begonnen. Sie soll elf Tage dauern.
Die computersimulierte Übung zwischen den beiden Verbündeten werde bis zum 24. März dauern, hatten örtliche Medien unter Bezugnahme auf nicht genannte Militärbeamte gemeldet.
Die Übung folgt auf die am 1. März begonnene gemeinsame Geländeübung mit dem Kodenamen "Foal Eagle", die bis Ende des nächsten Monats dauern wird.
"Key Resolve" ist die US-südkoreanische Übung, mit der die US-Truppen auf der koreanischen Halbinsel in Zeiten militärischer Konflikte gestärkt und mögliche Angriffe der Demokratischen Volksrepublik Korea (DPRK) abgewehrt werden sollen.
Die DPRK hat die gemeinsamen Frühlingskampfübungen als Generalprobe für eine nach Norden gerichtete Invasion gebrandmarkt.
Friedensaktivisten von etwa zehn örtlichen Zivilgruppen haben am Samstag in der Innenstadt von Seoul eine Versammlung mit dem Namen Tag der Friedensaktion abgehalten, um gegen die derzeitigen US-südkoreanischen Militärübungen und die Stationierung des Terminal High Altitude Area Defense (THAAD) auf südkoreanischem Boden zu demonstrieren.
Zwei mobile Startrampen und Teile des THAAD-Systems sind vor einer Woche in Südkorea angekommen und zu einer unbekannten Basis der U.S. Forces Korea (USFK) transportiert worden. THAAD besteht aus sechs mobilen Startrampen, 48 Abfangjägern, Radar und einer Abschuss- und Kontrolleinheit.
Die diesjährige Key Resolve-Übung wird Berichten zufolge die erste Computersimulation des Einsatzes der THAAD-Batterie durchführen. Örtliche Medien schätzen, THAAD werde schon im nächsten Monat im Südosten Südkoreas stationiert.
Südkorea und die USA machen geltend, THAAD sei defensiver Natur, weil es darauf abziele, die südliche Hafenstadt Busan, über die im Notfall der US-Nachschub nach Südkorea kommen würde, vor DPRK-Raketen zu schützen.
THAAD ist aggressiv, weil es den Rüstungswettlauf anheizt und das regionale strategische Gleichgewicht gefährdet. Der in Südkorea installierte AN/TPY-2-Radar hilft den Vereinigten Staaten und Japan, Raketenangriffe abzuwehren und ermöglicht den drei Verbündeten, tief in die Gebiete Chinas und Russlands zu blicken.
Weitere Raketenabwehrsysteme werden zu mehr Nuklearraketen führen, die die Raketenabwehrsysteme durchbrechen können. Der Verlust der sicheren gegenseitigen Zerstörung (MAD) kann eine nukleare Aufrüstung in der Region fördern.
China und Russland haben die THAAD-Installation strikt abgelehnt, seit Seoul und Washington im Juli des letzten Jahres plötzlich die Stationierungsentscheidung bekanntgegeben haben.
Das US-südkoreanische Kommando werde während der elftägigen Key Resolve-Übung einen sogenannten Operation Plan 5015 trainieren, besagen örtliche Medienberichte. Der Operationsplan beinhaltet Präventivschläge gegen die Nuklear- und Raketeneinrichtungen der DPRK, sobald Hinweise auf einen Angriff entdeckt werden sollten.
Die diesjährige Key Resolve-Stabsrahmenübung wird erstmals seit 2013 von den südkoreanischen Vereinigten Generalstabschefs (JCS) geleitet. Südkorea muss das Kommando seiner Truppen im Kriegsfall noch von den US-Truppen übernehmen, ein Relikt des Koreakrieges 1950-1953.