Überwachungsvideos lieferten Anfang des Monats Aufschluss über den Verbleib des Papiers und die Tätergruppe: Auf den Videos ist zu sehen, wie zahlreiche Senioren Unmengen an Toilettenpapier abrissen und sich damit die Taschen vollstopften.

Das Management des Parks hat dem rücksichtslosen Gebaren nun einen Riegel vorgeschoben: Seit dem vergangenen Wochenende sind an drei Standorten technisch versierte Toilettenpapier-Ausgabeautomaten samt Gesichtserkennungssoftware aufgestellt worden. Bevor ein Besucher Toilettenpapier ziehen kann, wird sein Gesicht eingescannt und in eine Sperrliste eingetragen. Das Gerät gibt dann automatisch 60 bis 70 Zentimeter der begehrten Streifen aus Baumwolle heraus. Eine weitere Ausgabe von Papier an denselben Besucher ist erst nach Ablauf einer Sperrfrist von neun Minuten möglich.

Für Toilettenpapier-Notfälle wird gesorgt

Doch natürlich hat die Parkverwaltung auch für Notfallsituationen vorgesorgt: „Wer Durchfall hat, kann das Parkpersonal auch um zusätzliches Papier bitten“, versicherte Xing Qixing von der Pressestelle. Ein ähnliches System sei bereits an Schulen, Krankenhäusern und in Bürogebäuden im Einsatz. „Wir werden erst einmal abwarten, wie die Besucher auf das neue System reagieren, bevor wir entscheiden, ob wir es im gesamten Park zum Einsatz bringen“, ergänzte Xing.

Im Himmelstempel-Park gibt es 14 öffentliche Toiletten, in denen seit 2007 Toilettenpapier kostenlos erhältlich ist. Seitdem ist die Verschwendung von Toilettenpapier zu einem wachsenden Problem geworden, wobei der Verbrauch im vergangenen Jahr jedoch um acht Prozent zurückgegangen ist. Darüber hinaus werden im Park nun Hinweisschilder angebracht, die Besucher zu einem sparsameren Umgang mit dem Papier anhalten sollen. „Am Wichtigsten ist es, das Umweltbewusstsein der Menschen zu wecken. Wir hoffen, dass die Gesichtserkennungs-Automaten eines Tages nicht mehr erforderlich sind“, so Xing.