Schwellenländer tragen 60 Prozent zum globalen Wachstum bei
Die 11 am schnellsten wachsenden Volkwirtschaften haben 2016 rund 60 Prozent zum globalen Wirtschaftswachstum beigetragen. Nach einem Bericht auf dem Boao-Forum wachsen die Schwellenländer zwar „langsamer aber stabiler“.
Das Foto vom 22. März 2017 zeigt die Website der jährlichen Konferenz des Boao-Asienforums (BFA) in Boao in der südchinesischen Provinz Hainan.
Der Bericht zur Entwicklung der sogenannten E11-Länder (Emerging-Market economies), der am schnellsten wachsenden Volkswirtschafen,war im Zuge des laufenden Boao-Asienforums vorgestellt worden.
Auf der Grundlage einer Gesamtanalyse verschiedenster Bereiche, darunter beispielweise das Wirtschaftswachstum, die Beschäftigungs- und Geldpolitik, der internationale Handel sowie internationale Direktinvestitionen und die Untersuchung der Massengüter, Schulden und der Finanzmärkte der jeweiligen Länder weist der Bericht darauf hin, dass sich die Schwellenländer insgesamt stabilisieren. Dies sei vermutlich auf eine Erholung der Rohstoffpreise und die allmählichen Verbesserungen bei wirtschaftspolitischen Anpassungen und Reformen zurückzuführen, hieß es weiter.
Im vergangenen Jahr erzielte die E11-Gruppe, welche Argentinien, Brasilien, China, Indien, Indonesien, Südkorea, Mexiko, Russland, Saudi-Arabien, Südafrika und die Türkei umfasst, eine Gesamtwachstumsrate von 3,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr und übertraf damit die EU und die G7 um eine große Marge, die um 1,9 Prozent bzw. 1,4 Prozent wuchs.
Damit hätten die Schwellenländer zu 60 Prozent des Weltwirtschaftswachstums beigetragen, so der Bericht. Ihr Anteil am weltweiten Wirtschaftsgeschehen sei kontinuierlich gestiegen und zeige, dass die aufstrebenden Volkswirtschaften immer noch ein wichtiger Treiber für das globale Wachstum seien.
„In den aufstrebenden Volkswirtschaften gibt es derzeit einige positive Anzeichen, wie langsameres aber stabiles Wachstum“, sagte Zhou Wenzhong, Generalsekretär des Boao-Asienforums.
Es müssten aber noch aktivere Maßnahmen ergriffen werden, um mit den Risiken und Herausforderungen umgehen zu können, die sich aus wirtschaftlichen Abschwüngen ergeben könnten, fügte er hinzu.
Diverse Faktoren, wie beispielsweise ein langsameres Wachstum der Arbeitsproduktivität, das Risiko sozialer Instabilität, ein steigendes Schuldenniveau, große Devisenmarktschwankungen, Protektionismus, eine unsichere Wirtschaftspolitik in den USA und anderen entwickelten Volkswirtschaften sowie verschiedene geopolitische Risiken könnten ein Risiko für die zukünftige Entwicklung der E11-Länder seien, hieß es in dem Bericht.
„Natürlich kann es sein, dass sich solche potenziellen Risiken nicht in echte Krisen verwandeln“, sagte Yao Zhizhong, stellvertretender Direktor des Instituts für Weltwirtschaft und Politik an der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften (CASS) und Verfasser des Berichts. Er blieb vorsichtig optimistisch und prognostizierte für die E11 im Jahr 2017 einen Zuwachs von 4,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr.