Wie die moderne Welt die alte Kultur erhält

06.04.2017

Die virtuelle Rekonstruktion der Stadttore von Beijing ist nicht der erste Versuch, das kulturelle Erbe durch den Gebrauch von digitaler Technologie zu erhalten und zu bewahren. In der Tat ist die „Augmented Reality“ - also die erweiterte Realität durch eine computergestützte Erweiterung der Realitätswahrnehmung - gemeinsam mit anderen Tools wie der Virtuellen Realität, 3-D Ausdrucken und Drohnen eine von mehreren neuen Möglichkeiten, um das kulturelle Erbe rund um den Erdball zu konservieren und zu bewahren. Als virtuelle Realität, kurz VR, wird die Darstellung und gleichzeitige Wahrnehmung der Wirklichkeit und ihrer physikalischen Eigenschaften in einer in Echtzeit computergenerierten, interaktiven virtuellen Umgebung bezeichnet.

Im Jahr 2015 hat die UN Organisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur die Initiative Unite4Heritage gestartet. Diese zielt darauf ab, einen globalen, digitalen Backup-Plan für bedrohte Kulturdenkmäler zu erstellen. Das Kampagnenprojekt „Reclaim History“, also die „Rückeroberung der Geschichte“, erschafft virtuelle Versionen von historischen Artefakten rund um die Welt durch die Hilfe von Virtueller Realität und 3D-Drucktechnologie, wie von der Webseite des Projekts hervorgeht. Der jüngste Fortschritt bei der neuen Technologie ist ein Segen für die Bewahrung von kulturellen Artefakten und Meilensteinen. China ist einer der am schnellsten wachsenden Märkte für diese neuen Technologien. Das Land verwendet die neuen Technologien zunehmend bei der Bewahrung des kulturellen Erbes. Als Resultat findet das kulturelle Erbe zunehmend Einlass in das Alltagsleben der Menschen.

Als das Shanghai Dashijie -auch bekannt als die „Große Welt“ -, das populärste Theater der Stadt seit 1917, am Freitag wieder eröffnete, zeigte es auch einen interaktiven Raum für Virtuelle Realität, in der Szenen des alten Shanghai wieder zum Leben erweckt werden, wie die Zeitung Jiefang Daily berichtete. Darüber hinaus wurden die traditionellen „Shikumen“ Wohnviertel der Stadt mit Kameras für Virtuelle Realität und Software digital dokumentiert. Das ist ein Versuch, die gefährdete Architektur zu bewahren. Im letzten Jahr wurde das kulturelle Erbe der Provinz Yunnan im Südwesten Chinas wieder zum Leben erweckt. In der Provinz finden Feste statt mit Wandmalereien, die von Mitgliedern der ethnischen Volksgruppen von Yi, Dali und Lijiang erschaffen wurden. Mit dem Gebrauch von Virtueller Realität und Erweiterter Realität wurde somit die vierte jährliche Ausstellung zum immateriellen Kulturerbe in der Provinz Shandong abgehalten.

Gleichzeitig war Beijing der Gastgeber bei einem innovativen Wettbewerb im letzten Jahr. Dabei wurden die Erweiterte Realität und die Virtuelle Realität verwendet, um Yuanmingyuan - auch genannt der Alte Sommerpalast - auf mobilen Endgeräten zu rekonstruieren. „Das kulturelle Erbe kommt in das Alltagsleben der Menschen durch die nationale Internet Plus Strategie“, sagte Lu Qiong, der stellvertretende Direktor an der Abteilung für die Bewahrung des kulturellen Erbes und Archäologie an der Staatlichen Verwaltung für das Kulturelle Erbe. Er machte diese Anmerkungen an der Tsinghua University im letzten Jahr.

Diesen Artikel DruckenMerkenSendenFeedback

Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Stadttore,Beijing,das kulturelle Erbe ,Augmented Reality