Entwicklungszone
Xiongan soll nicht-hauptstädtische Funktionen von Beijing übernehmen
Das neue Entwicklungsgebiet Xiongan soll künftig eine wichtige Rolle spielen und die „nicht-hauptstädtischen“ Funktionen von Beijing übernehmen, wie Vize-Premierminister Zhang Gaoli erklärte.
Xi Jinping inspiziert die Xiong’an New Area (Foto vom 23. Februar 2017)
Die Schaffung der Entwicklungszone Xiongan sei eine wegweisende historische und strategische Entscheidung für das kommende Jahrhundert, in deren Planungsprozess Präsident Xi Jinping direkt involviert sei, sagte Zhang zur Nachrichtenagentur Xinhua. Xiongan soll ein grünes, lebenswertes und modernes Stadtgebiet werden, ein Vorzeigegebiet für eine ausgewogene und offene Entwicklung.
Mit Verweis auf Xi sagte der Vize-Premier, dass bei der Entwicklung der neuen Wirtschaftszone die lokale Umwelt geschützt werden soll. Außerdem solle vermieden werden, dass ein Zentrum entsteht, das von traditionellen Industrien und dem Immobiliensektor getrieben wird. Wichtig sei, dass es auch benachbarte Regionen fördert und sich - zum Beispiel über die Straßen- und Gürtelinitiative - öffnet.
Bei der Entwicklung von Xiongan wolle man neue Wege bei der Bewältigung der Probleme großer Städte erkunden, Innovation und neue Wachstumsmotoren fördern und Lücken im Wirtschaftswachstum und bei den öffentlichen Dienstleistungen im Großraum Beijing-Tianjin-Hebei überbrücken.
Die Entscheidung zur Schaffung der Entwicklungszone wurde auf „gewissenhafte, kluge, methodische und demokratische“ Weise gefällt, indem sich hohe Beamte des Großraums trafen und dabei auch Fragen wie der Schutz des Süßwasserfeuchtgebiet Baiyangdian besprachen, so Zhang weiter.
Zhang skizzierte die wichtigsten Aufgaben, um einen stetigen und geordneten Fortschritt zu gewährleisten. So werde die Regierung die modernste Planungsphilosophie und internationale Standards verwenden, um einen grünen und intelligenten Bereich zu schaffen.
Xiongan müsse ohne große Immobilienentwicklungen und ohne illegale Bauten schrittweise und methodisch entstehen. Die Regierung müsse ein Gleichgewicht finden zwischen der Entwicklung der Infrastruktur und der Übernahme der nicht-hauptstädtischen Funktionen von Beijing.
Der Plan für die Errichtung von Xiongan war am 1. April bekannt gegeben worden. Die Wirtschaftszone wird die Landkreise Xiongxian, Rongcheng und Anxin umfassen. In der 2.000 Quadratkilometer großen Landfläche leben 2 bis 2,5 Millionen Menschen.
Bei einer Rede auf einer zentralen Wirtschaftskonferenz Ende 2014 sagte Xi, dass die Auslagerung der nicht-hauptstädtischen Funktionen von Beijing die Bevölkerungsdichte senke und eine wirtschaftliche und soziale Entwicklung im Einklang mit der Bevölkerung und den Ressourcen fördern würde.
Während des Treffens der Kommunistischen Partei Chinas im April 2015 schlug Xi vor, die Möglichkeit zu untersuchen, eine neue Stadt in Hebei auf der Grundlage neuester Entwicklungskonzepte zu bauen. Am 24. März erhielt Xi einen Bericht über die Schaffung von Hilfszentren im östlichen Vorort Tongzhou und in Xiongan, welche die nicht-hauptstädtischen Funktionen von Beijing übernehmen können.
Am 27. März 2016 wurde die Xiongan-Entwicklungszone zum ersten Mal in einem Bericht eines Treffens des Politbüros des Zentralkomitees der KPC genannt. Bei einem Besuch des Gebiets am 23. Februar dieses Jahres drückte Xi seine Befriedigung mit Lage, Bevölkerung und Naturressourcen aus.
„Es ist eine gute Wahl“, sagte Xi. „Sie wird den Anwohnern nicht so viel Ärger bereiten, da nur wenige Umsiedlungen nötig sind. Vieles kann in kurzer Zeit erreicht werden.“ Nach den Plänen des Präsidenten werden in Xiongan in erster Linie nicht-hauptstädtische Funktionen angesiedelt. Dazu gehören administrative und öffentliche Einrichtungen, Firmenzentralen, Finanzinstitute, Hochschulen und Technikanlagen.