Kloster gibt nach 19-jähriger landesweiter Suche Pagodenkörper zurück

18.04.2017

Ein 1.300 Jahre alter, buddhistischer Pagodenkörper aus Stein wurde 20 Jahre, nachdem er gestohlen wurde, zurückgegeben. Er kehrte zurück in seine Heimat in der nördlichen Provinz Shanxi mit besten Grüßen von Pilgern jenseits der Taiwan-Straße, wie Beamte an Sonntag sagten.

Eine Zeremonie markiert die Rückkehr eines 1.300 Jahre alten, buddhistischen Pagodenkörpers aus Stein an die Heimat der Provinz Shanxi. Die Zeremonie fand am Sonntag im Shanxi Museum statt. Die Spitze wurde zuerst gestohlen, bislang aber noch nicht gefunden, weshalb das Museum eine nachgemachte Spitze verwendet.

Die 1,77 Meter hohe Komponente ist Teil einer 3,2 Meter hohen Pagode, die im Dorf Dengyu steht. Dieses befindet sich im Bezirk Yushe der Provinz Shanxi. Basierend auf Aufschriften an der Pagode stammt sie wahrscheinlich aus dem Jahr 720 vor Christus. Sie wurde bereits im Jahr 1965 auf die erste Provinzliste an besonders schützenswerten Kulturgütern aufgenommen. Allerdings wurde ihr oberster Teil im Jahr 1996 gestohlen, und der Grundkörper verschwand zwei Jahre später. Sein achteckiges Fundament und die Dachüberhänge verblieben an der Stelle.

„In Shanxi ist eine derart exquisite Steinpagode aus der Tang-Dynastie (618-907) äußerst selten, obwohl unsere Provinz einige buddhistische Kulturrelikte beheimatet“, sagte Shi Jinming, der Direktor des Shanxi Museum. Dort wurde am Sonntag eine Zeremonie gefeiert, um die Ankunft des Pagodenkörpers zu feiern. Das Artefakt wurde bereits im Januar in aller Stille an das Museum zurückgegeben. „Die Figuren wirken elegant und lebendig“, sagte er. „Das Artefakt zeigt den typisch wohlhabenden Geschmack am Zenith der Tang Dynastie.“ Vier Fassaden des Pagodenkörpers wurden mit buddhistischen Mustern verziert und außerdem mit bunten Bemalungen geschmückt. Die Inschriften beinhalten auch wertvolle, historische Informationen, sagte Shi.

Im Jahr 2015 wurde der Pagodenkörper von einem privaten Sammler an das Kloster Chung Tai Chan im Bezirk Nantou auf Taiwan gespendet. Der Abt und Gründer des Klosters Wei Chueh, der mittlerweile verstorben ist, zeigte Bereitschaft, das Artefakt zurückzugeben. Seine Gesandten drückten diese Absicht aus, als sie die Staatliche Verwaltung für Kulturerbe im Februar 2016 besuchten. Sie merkten an, bei dem Teil handle es sich „möglicherweise um ein rund um das Jahr 2000 gestohlenes Artefakt aus Shanxi“. Ein leitender Beamter für die Rückstellung von Kulturrelikten an der Staatlichen Verwaltung für Kulturerbe war im Jahr 2015 auf einer Geschäftsreise. Er kam in den Bezirk Yushe und erfuhr von den Einheimischen, dass die Pagode möglicherweise nach Taiwan gebracht worden sei. In dem Moment, als die Verwaltung den Hinweisen nachging, wurde die Pagode schon zurückgegeben.

Ein Expertengremium wurde organisiert, um das Artefakt mit alten Bildern zu vergleichen und mit Aufzeichnungen über den verlorenen Gegenstand aus Shanxi. Sie waren überzeugt, dass es perfekte Übereinstimmungen gäbe. Das Shanxi Museum und das Kloster haben im August 2016 eine Vereinbarung unterzeichnet, wonach der Pagodenkörper zurückgegeben werde. „Es war der letzte Wille von Wei Chueh, den Pagodenkörper zurück zu schicken, um die Religion und den Kunstaustausch zwischen den beiden Seiten der Taiwan Straße zu bereichern“, sagte der Abt Jian Deng als Vertreter des Klosters bei der Rückgabezeremonie. Allerdings weiß nach wie vor niemand, wo sich die Spitze der Pagode befinden könnte.

„Dies ist eine bemerkenswerte Veranstaltung, die hoffentlich ein gutes Beispiel für ähnliche Fälle in der Zukunft setzen wird“, sagte Guan Qiang, der stellvertretende Direktor an der Staatlichen Verwaltung für Kulturerbe. „Das soll mehr Menschen ermutigen, gute Taten zu vollbringen, um Kulturrelikte besser zu schützen und mehr verschwundene Artefakte zu retournieren.“ Der zurückgegebene Pagodenkörper soll bis zum 21. Mai im Shanxi Museum ausgestellt werden. Es ist unklar, ob er permanent im Museum untergebracht wird oder ob er in den Bezirk Yushe zurückgeschickt wird, sagte Shi. „Wenn es die Sicherheitsbedingungen gestatten, schaut es gut aus, den Pagodenkörper zurück in das Dorf zu schicken“, sagte Shi.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Kloster,Pagode,Shanxi,Kulturgüter,Taiwan,Kulturerbe