China importiert Esel wegen globaler Nachfrage nach TCM-Produkten

25.04.2017

Ein chinesischer Unternehmer hat die steigenden Importe von Eseln nach China verteidigt. Diese entsprächen der globalen Nachfrage und würden das Problem der Überversorgung in manchen Weltgegenden lösen helfen, sagte der Präsident des Pharmaherstellers Dong'e Ejiao, Qin Yufeng, der Global Times am Montag.

Die globale Nachfrage nach dem Produkt sei nur noch schwer zu befriedigen, wenn sein Unternehmen nur noch auf inländische Eselhäute zurückgreifen dürfe, erklärte er.

In China sind Ejiao, ein Produkt aus Eselhäuten, eine wichtige Zutat in der traditionellen chinesischen Medizin. Angeblich soll es gegen Erkältungskrankheiten und Schlaflosigkeit helfen.

Nach Recherchen der Global Times ist die globale Nachfrage nach Ejiao enorm gestiegen. Sie erreicht mittlerweile 5.000 Tonnen. Auch der Absatz von Tierhäuten ist auf über vier Millionen Stück gestiegen. Um einen Ausgleich zwischen Angebot und Nachfrage herzustellen, müsste China elf Millionen Esel züchten. Chinas Eselherden sind in den vergangenen 20 Jahren jedoch signifikant gesunken. Auf dem Markt für Eselprodukte kommt es bereits zu Engpässen.

„Daher ist es vernünftig, Waren aus internationalen Quellen zu beziehen, um die globale Nachfrage zu befriedigen“, betont Qin und nannte Indonesien aus Beispiel. Das Indonesien importiere bereits 55 Prozent des Ejiao aus Quellen außerhalb Chinas.

Das Unternehmen plant nun eine engere Kooperation mit Australien und möchte Vereinbarungen zur Züchtung von 10.000 bis 20.000 Eseln unterzeichnen, wie Qin mitteilte.

Auch Afrika wird für den Bezug von Eseln immer wichtiger, obwohl der Handel laut einem Bericht von CNN schwierig wird. So hat Niger den Export von Eseln nach China verboten, nachdem die Nachfrage deutlich gestiegen war. Auch die niedrigen Standards der Schlachthäuser habe Bedenken wegen mangelnden Tierschutzes aufkommen lassen. Zudem brächten die gestiegenen Preise für Esel die Wirtschaft des afrikanischen Landes ins Ungleichgewicht.

„Die Industrialisierung der Eselzucht bringt mit Sicherheit einige Probleme mit sich, doch sollten die Umweltschützer es mit ihrer Kritik nicht übertreiben. Dies ginge zulasten der chinesischen Medizin“, meinte Qin.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Esel,China,Ejiao