Blinde Massageärztin Qu Yi: Mit Traditioneller Chinesischer Medizin das Auge der Seele öffnen Exklusiv

02.05.2017
 

Qu Yi hat einen Kurs für amerikanische Lernende.

Offen erzählt sie, dass das Schwierigste an der Arbeit als Ärztin die körperliche und geistige Erschöpfung sei. Jeden Tag muss sie etwa 20 Patienten behandeln, von denen jeder etwa 15 Minuten bekommt. Bei komplexeren Erkrankungen kann es auch noch länger dauern. Die Behandlung erfolgt meist im Stehen und unter Kraftanstrengung. Qu Yi erklärt, dass die Kraft aus den Beinen kommen und durch die Gelenke im Körper schlussendlich zu den Händen gelangen müsse. Deshalb habe fast jeder der Ärzte schon einmal Überbeine an den Gelenken gehabt und leide unter Nackenbeschwerden. Wenn sie morgens aus dem Bett steigt, hat sie große Schmerzen in den Beinen. Außerdem erwähnt sie, dass die Beziehung zwischen Arzt und Patient zwar meistens recht harmonisch sei, doch es gebe auch Patienten, die etwas gegen die Behandlung einzuwenden hätten. Manche Patienten müssten etwas länger warten oder hätten bei der Behandlung Schmerzen oder hinterher körperliche Anzeichen, wie blaue Flecken. Dafür hätten sie kein Verständnis und der Arzt müsse es ihnen mit viel Geduld erklären.

 

Lehre und Austausch

 

Neben den täglichen Behandlungen ist sie auch in der klinischen Lehre tätig und hat auch schon Kurse für Ausländer abgehalten. Sie war drei Mal im Ausland und brachte die Traditionen der chinesischen Medizin in Länder wie Irland, Serbien und Kroatien. "Als ich im Ausland Patienten behandelt habe, ist das besonders gut angekommen. Das Partnerkrankenhaus in Kroatien wollte uns damals gar nicht gehen lassen und versuchte, uns zu überreden, unsere Aufenthalte zu verlängern", erzählt Qu Yi lachend. Als es um diese Erfahrungen geht, kommt der Stolz in ihren Worten durch. Sie sagt, durch den Austausch mit dem Ausland hätten sich nicht nur ihr Englisch und ihre professionellen Fähigkeiten verbessert, sie habe auch festgestellt, dass die Behandlung mit Tuina und Akkupunktur auch bei den ausländischen Patienten gut anschlägt. Das habe ihr mehr Selbstvertrauen gegeben und ihr noch stärker zu verstehen gegeben, was die Traditionelle Chinesische Medizin für ein Schatz sei, von dem die gesamte Menschheit profitieren könne. Daneben ist ihr auch aufgefallen, dass sich einige ausländische Heilmethoden aufnehmen lassen, um die Wirkung noch zu verbessern. Beispielsweise hat sie sich in einem kroatischen Krankenhaus die fortschrittliche physiotherapeutische Ausrüstung angeschaut und etwas über neue Behandlungsmethoden wie Hydrotherapie und Thermaltherapie gelernt. Zurück in China hat sie der Pädiatrie ihres Krankenhauses die Hydrotherapie vorgestellt. Diese ist inzwischen im Gebrauch und erzielt gute klinische Ergebnisse.

Zwar ist sie mit Forschung und Lehre recht ausgelastet, doch auch um ihre Familie kümmert sie sich bewundernswert. Letztes Jahr wurde ihre Familie sogar als "Fünf-Tugenden-Familie" ausgezeichnet. Dazu sagt Qu Yi: "Meine Mutter hat damals meine Großmutter bis zu ihrem Tod gepflegt und mir damit ein Beispiel gesetzt. Deshalb ist meine Beziehung zu meiner Schwiegermutter sehr harmonisch. Gleichzeitig bringe ich meinem Kind bei, selbstständig, stark und nutzbringend für die Gesellschaft zu sein."

Schlagworte: Blindenmassage,Massageärztin,Tuina-Massage,Akkupunktur

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