Ein Glühwürmchen-Kulturfestival, das im Mai hätte stattfinden sollen, sei abgesagt worden, nachdem es starke Proteste von Umweltschutzgruppen hervorgerufen habe, berichtet die Beijing Youth Daily.

Erste Berichte über die Veranstaltung sind Anfang Mai online aufgetaucht. Ursprünglich sollte die Veranstaltung in den Nächten zwischen dem 12. und 14. Mai in einem Hotel in Haikou in der südchinesischen Provinz Hainan stattfinden. Sie hätte es den Besuchern erlaubt, Zehntausende Glühwürmchen hautnah zu beobachten.

Am 10. Mai haben mehrere örtliche Umweltorganisationen gemeinsam einen Artikel veröffentlicht, der zum Boykott des Festivals aufrief. "Glühwürmchen bedürfen besonderer Umweltbedingungen und sie freizulassen bedeutet, sie zu töten", besagte der Artikel. Es wurde hinzugefügt, der Import vieler Glühwürmchen von anderen Orten "zerstört das tausend Kilometer entfernte natürliche Ökosystem".

Haikous Forstverwaltung hat die Absage unter Bezugnahme auf Gesundheitsbedenken bestätigt. Sie sagte, die in der Autonomen Region Guangxi Zhuang gekauften Käfer hätten keine Inspektion und Quarantäneformalitäten oder irgendeine andere notwendige Prozedur durchlaufen.

Viele Verkäufer auf Taobao verkaufen noch immer gefangene und gezüchtete Käfer und behaupten, man könne damit groß angelegte Veranstaltungen zur Freilassung von Glühwürmchen durchführen. Die Preise der Käfer bewegten sich zwischen 0,80 Yuan (11 Euro Cent) und fünf Yuan (68 Euro Cent), berichtet die Zeitung.

Glühwürmchen lebten für nur sieben bis zehn Tage und ihnen drohe ein noch kürzeres Leben, wenn sie gezwungen seien, sich an eine neue Umgebung anzupassen, sagte Fu Xinhua, Privatdozent an der Huazhong Agricultural University.

Obwohl Glühwürmchen nicht unter staatlichem Schutz stehen, ist ihre Anzahl ein guter Indikator für das Wohlergehen der örtlichen Umwelt. Große Zahlen der Käfer zu fangen habe schädliche Auswirkungen auf die Biodiversität und könne sogar zu ihrer schrittweisen Ausrottung führen, sagte Fu. Wenn große Zahlen der Käfer in eine Gegend eingeführt und freigelassen werden, könnten sie auch die dort heimischen Arten unterlaufen und gefährden, fügte er hinzu.