Xi Jinping: „Die Seidenstraße soll eine Straße des Friedens sein“

15.05.2017

Anlässlich des Beginns des Gipfelforums über die internationale Zusammenarbeit im Rahmen der Seidenstraßen-Initiative hat der chinesische Staatspräsident eine wichtige programmatische Rede gehalten. Xi eröffnete das zweitägige Forum am Sonntagvormittag in Beijing.

Chinas Staatspräsident Xi Jinping hat am Sonntagmorgen in Beijing vor 1.500 geladenen Gästen eine programmatische Rede zur Eröffnung des Gipfelforums über die internationale Zusammenarbeit im Rahmen der Seidenstraßen-Initiative gehalten. „Tausende von Meilen und auch Jahre überspannend stand die antike Seidenstraße immer für Frieden und Kooperation, für Offenheit und Teilhabe, für gegenseitiges Lernen und gemeinsame Vorteile aller Beteiligten. Der Geist der Seidenstraße ist ein großartiges Kulturerbe der gesamten Menschheit“, sagte Xi. Dabei wolle man mit der neuen Seidenstraße nicht das Rad neu erfinden, so Xi weiter. Die Initiative solle lediglich die Entwicklungsstrategien der involvierten Länder ergänzen, indem sie ihnen die Chance biete, ihre jeweiligen Stärken und Vorteile international zur Geltung zu bringen.

Große Infrastrukturprojekte

China habe bereits mit dem Bau vieler wichtiger Projekte zur Verbesserung der Infrastruktur entlang der neuen Seidenstraße begonnen, sagte Xi. Ein vielschichtiges, umfassendes Infrastruktur-Netzwerk nehme langsam Gestalt an. Als Beispiele nannte Xi die Wirtschaftskorridore China--Pakistan, China--Mongolei--Russland sowie die neue eurasische Kontinentalbrücke. Es gebe Transportangebote zu Lande, zu Wasser und in der Luft. Neben klassischen Autobahnen für Fahrzeuge würden auch digitale Datenautobahnen gebaut. Der Bau von Eisenbahnstrecken, Pipelines und Häfen vervollständige die Initiative.

Als konkrete Beispiele für wichtige Infrastrukturprojekte nannte Xi unter anderem die Eisenbahnstrecken zwischen Jakarta und Bandung, die Verbindung China--Laos sowie die Bahnlinien Addis Abeba--Dschibuti und Ungarn-Serbien. Auch Häfen wie Gwadar (Pakistan) und Piräus (Griechenland), an denen China beteiligt ist, seien inzwischen bereits sehr erfolgreich.

Mehr Forschung und Bereitstellung zusätzlicher Gelder

Um den weiteren Erfolg der Initiative zu sichern, werde China mit den Ländern entlang der neuen Seidenstraße 50 Labore aufbauen, die die Kooperation und Innovation der geplanten Projekte garantieren sollen. China werde zudem Entwicklungsländern und internationalen Organisationen 60 Milliarden Yuan (ca. 8 Mrd. Euro) zur Verfügung stellen, damit sie eigene Projekte starten können, mit denen die Lebensqualität der Menschen in den jeweiligen Ländern verbessert werden. Darüber hinaus werde man dem Seidenstraßenfonds zusätzliche 100 Milliarden Yuan (13,25 Mrd. Euro) zur Verfügung stellen.

Gemeinsame Entwicklung auf Basis der friedlichen Koexistenz

China habe kein Interesse daran, aus den an der Initiative partizipierenden Ländern einen elitären Klub zu machen. Der Wirtschaftskorridor Seidenstraße und die maritime Seidenstraße des 21. Jahrhunderts sollten auch als internationales Friedensprojekt verstanden werden, so Xi. Denn die Seidenstraße sei vor allem in Friedenszeiten erfolgreich gewesen. In Zeiten des Krieges habe man schnell das Interesse an ihr verloren, so Xi weiter. Die Umsetzung der Initiative mache ein friedliches und stabiles internationales Umfeld erforderlich und fördere dieses auch. Alle Länder sollten ihre gegenseitige Souveränität, Würde und territoriale Integrität sowie ihre unterschiedlichen Entwicklungswege und sozialen Systeme achten und nicht gegen die Kerninteressen der jeweiligen Partnerländer verstoßen. Die neuen internationalen Beziehungen sollten auf Dialog und Freundschaft basieren, nicht auf Konfrontationen und Allianzen.

Xis Vision von der Seidenstraße als friedensstiftendem, multinationalem Projekt wurde von den anwesenden Gästen mit tosendem Applaus bedacht.

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Quelle: Beijing Rundschau

Schlagworte: Seidenstraßen-Initiative,Forum