La Leche League: Mütter sollen durch Stillen ihr Selbstvertrauen finden Exklusiv
Von Zhang Zhichao, Beijing
In einer Jurte einer Beijinger Privatklinik traf ich zum ersten Mal Frau Fang Minhui. Sie ist Mutter zweier Kinder, doch bekannter ist sie als Stillberaterin der La Leche League International. Auf dem in der Jurte veranstalteten monatlichen Stilltreffen diskutierte sie gemeinsam mit den teilnehmenden Müttern das Thema "Draußen sein und Stillen". Während unseres Interviews erläuterte sie: "Wir als Stillberater der La Leche League hoffen, dass wir den Müttern durch unsere Unterstützung Kraft geben können und, dass wir ihnen helfen können durch das Stillen ihr Selbstbewusstsein als Mutter zu finden. So läuft das zukünftige Aufziehen der Kinder später auch reibungsloser".
Fang Minhui und ihre zwei Kinder
Von einer Gewöhnlichen Mutter zur Stillberaterin
Zu ihrer ersten Teilnahme an einer Veranstaltung der La Leche League International meint Fang Minhui, sie sei von der toleranten Atmosphäre und der Idee "Mütter helfen Müttern" angezogen worden. Später sei dann der Wunsch entstanden eine La Leche League Stillberaterin zu werden.
Als einfache Mutter ist sie der Ansicht, das Wichtigste an den Treffen der La Leche League sei, dass alle Mütter aktiv mitmachen können und sie kein "Frontalunterricht" der Stillberater seien. "Mein Empfinden ist, dass das hier [beim Treffen] eine entspannte Stimmung ist. Man hört viele verschiedene Stimmen. Außerdem sind die hier angebotenen Informationen immer korrekt und wissenschaftlich belegt", erläutert Minhui während des Interviews.
Sie gibt zu, dass es ein recht langer Weg war, bis zur Stillberaterin. Die La Leche League International überprüft die Kandidaten sehr sorgfältig, so müssen sie etwa eine Vorstellung von einer Erziehung mit enger Mutter-Kind-Bindung haben, selbst ein Kind großziehen und mindestens ein Jahr gestillt haben. Darüber hinaus müssen die Stilberater "zuhören können, Kommunikationstechniken beherrschen und verschiedenste Informationsquellen kennen, z.B. zur Geburt, zur Muttermilch oder zu Medikamenten. Außerdem müssen wir unsere Grenzen als Freiwillige und als medizinisches Personal kennen. Diese ganzen Sachen müssen wir intensiv lernen", erklärt Fang Minhui.
Die La Leche League: Mütter helfen einander
Beim Monatstreffen der La Leche League ist dem Autor aufgefallen, dass unter Moderation der Stillberater jede Mutter ihre eigene Erfahrung mit dem Stillen teilt und die Fragen anderer beantwortet. Die Organisation sieht sich als Ergänzung zu Ärzten und anderen Gesundheitsexperten. Die Methode "Mütter helfen Müttern" sei von besonderer Wichtigkeit, damit die Mütter die Bedürfnisse der Kinder kennenlernen und die bestmögliche Umsetzung beherrschen, um diese Bedürfnisse zu erfüllen.
Was die Hilfe angeht, die sie selbst von der La Leche League bekommen hat erinnert sich Fang Minhui: "Als mein Kind zwei war, nahm ich chinesische Medizin. Bei der Gesundheitsuntersuchung des Kindes fiel ein Transaminasenanstieg auf, das bedeutet, die Leber arbeitete nicht normal. Ich musste mich entscheiden, ob ich das Kind entwöhnen sollte. Damals hat mir eine Stillberaterin von La Leche, die US-Chinesin Ivy Makelin, sehr geholfen. Sie holte für mich Erkundungen bei La Leche Stillberatern in ganz Asien und den USA ein, auch bei einigen amerikanischen Kinderärzten, sie gab mir ausgezeichnete Informationen". Danach entschied sich Fang Minhui die chinesische Medizin abzusetzen und weiter zu stillen. "Das hat mir damals sehr geholfen, ich konnte spüren, wie viele Menschen einen unterstützen".
Sie erläutert, dass die Hilfsmethoden der La Leche League Monatstreffen, Telefonate, Briefwechsel und Hausbesuche umfassen. Zudem veranstalte die Organisation auch einige Symposien und Vorlesungen. Minhui erzählt: "Die La Leche League China hat über die Jahre zahlreiche Vorlesungen veranstaltet und viele moderne Vorstellungen aus dem Ausland nach China gebracht. Für das Stillen als Gesamtgebiet hat sie einen großen Beitrag geleistet".