Shanghais "Heiratsmarkt" für Vermittler von Schwulen gesperrt

24.05.2017

Eine Gruppe Mütter, die gehofft hatten, auf Shanghais "Heiratsmarkt" einen Partner für ihre LGBTQ-Kinder zu finden, sind des Platzes verwiesen worden, nachdem Beobachter sie mit Kritik wegen ihrer vermeintlichen Propagierung gleichgeschlechtlicher Ehen bombardiert hatten.

Die elf Mütter aus dem ganzen Land, die sich am 20. Mai in Shanghais Volkspark versammelt hatten, hatten "Werbeanzeigen" für ihre Kinder gezeigt, um Partner für sie zu finden. Platz und Zeitpunkt der Aktion waren sorgfältig gewählt, denn der Park ist bekannt als Heiratsmarkt der Stadt, in dem sich Eltern regelmäßig mit Handzetteln versammeln, die mit persönlichen Informationen über ihre Kinder werben und der 20. Mai ist Chinas Valentinstag.

"Wenn Eltern heterosexueller Menschen hier sein können, können Eltern homosexueller Menschen ebenfalls hier sein. Ich bin hier, um einen Freund für meinen Sohn zu finden", sagte Dong Wanwan, eine Mutter, die 1200 Kilometer von Shenzhen nach Shanghai gereist war. Laut Thepaper.cn ist dies das erste Mal, dass Eltern homosexueller Kinder öffentlich versucht haben, sich einem Heiratsmarkt anzuschließen.

Obwohl Dongs Meinung von einigen Beobachtern willkommen geheißen wurde, lehnten die meisten Eltern im Park ihre Haltung ab. Einige kritisierten die Mütter als "Betrüger, die verbotene Dinge tun". Die Mütter seien von der Polizei, die gesagt habe, ihre Aktivität stelle "Werbung" dar, weil sie auch Informationsflyer mit Firmenlogos aufgehängt hätten, des Parks verwiesen worden, berichtete Thepaper.cn.

"Versäumte Registrierung ist immer als Ausrede verwendet worden, um LGBTQ-Gruppen vom öffentlichen Eintreten für ihre Rechte abzuhalten. In Wahrheit könnte unser Antrag auch leicht abgelehnt werden, selbst wenn wir versuchen würden, unsere Veranstaltung zu registrieren. Wir haben im letzten Jahr beispielsweise versucht, ein LGBTQ-Event anzumelden, aber die örtlichen Behörden haben den Antrag abgewiesen und uns gesagt, die Veranstaltung verstoße gegen 'traditionelle Wertvorstellungen'", sagte Zheng Meng, ein in Beijing ansässiger LGBTQ-Aktivist gegenüber People's Daily Online.

"Dieser gescheiterte Versuch zeigt, dass die Rechte von LGBTQ-Gruppen in China nicht garantiert werden und Diskrimination sexueller Minderheiten ein ernstes soziales Problem bleibt, das nicht übersehen werden sollte", fügte Zheng hinzu.

Diesen Artikel DruckenMerkenSendenFeedback

Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Shanghai,Heiratsmarkt,Schwulen,LGBTQ,heterosexuell,homosexuell