Gipfeltreffen

Indien und Pakistan treten der Shanghai-Organisation bei

06.06.2017

Die Shanghai-Organisation für internationale Zusammenarbeit (SCO) nimmt in dieser Woche Indien und Pakistan als Neumitglieder auf. Damit wird die SCO zu einer der größten regionalen Organisationen, deren Mitgliedsstaaten die Hälfte der Weltbevölkerung repräsentieren. Durch die Aufnahme dehnt die Organisation ihren Wirkungsbereich nach Südasien aus.

Durch die neuen Mitglieder werde die Organisation vielfältiger, sind sich Analysten sicher, Meinungsverschiedenheiten sollten durch Kommunikation beigelegt werden. Die Aufnahme der beiden Länder soll auf dem SCO-Gipfeltreffen vollzogen werden, das diese Woche im kasachischen Astana stattfindet, wie Chinas stellvertretender Außenminister Li Huilai am Montag bekannt.

Aus Anlass des Gipfeltreffens stattet Chinas Staatspräsident Xi Jinping Kasachstan von Mittwoch bis Samstag einen Besuch ab. Dort trifft er auf den kasachischen Präsidenten Nursultan Nasarbajew.Neben dem Gipfeltreffen nimmt er an der Eröffnungszeremonie der Expo in Astana teil.

Die Aufnahmeverfahren für Indien und Pakistan waren im Jahr 2015 auf dem SCO-Gipfel im russischen Ufa eingeleitet worden. Ein Jahr darauf verständigten sich die Teilnehmer im usbekischen Taschkent auf ein Memorandum zu den Verpflichtungen, denen Indien und Pakistan in der Shanghai-Organisation unterliegen werden.

China und Kasachstan schließen zahlreiche neue Kooperationsabkommen

China wird den jährlich unter den Mitgliedsländern rotierenden Vorsitz im kommenden Jahr übernehmen. Auf dem Gipfel werde Xi mit anderen Staatschefs darüber sprechen, wie die SCO gestärkt und ihr Beitrag zu Frieden und Stabilität verbessert werden kann, sagte Li.

Während Xis Staatsbesuch werden China und Kasachstan Kooperationsvereinbarungen in den Feldern Produktionskapazität, Investitionen sowie Finanzen und Handel unterzeichnen, fuhr Li fort. Zudem beabsichtigten die Staatschefs Videogespräche mit Arbeitern, die Projekte zum grenzüberschreitenden Handel in Eurasien realisieren. Kasachstan spiele bei der Initiative „Gürtel und Straße“ eine große Rolle, betonte Li. Das Land habe mit China die Durchführung von 51 Projekten mit einem Investitionsvolumen von 27 Milliarden US-Dollar (etwa 24 Milliarden Euro) vereinbart.

Für Xing Guangcheng, leitender Wissenschaftler für Russland- und Zentralasienstudien an der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften, erhöhen die neuen Mitglieder den Einfluss der Organisation. Jedoch sei „jede Erweiterung einer Organisation ein zweischneidiges Schwert“, fügte er hinzu und verwies darauf, dass die Mitgliedsstaaten den Auftrag der SCO unterschiedlich interpretieren würden und in Zukunft auch unterschiedliche Stimmen zu hören sein würden.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Indien,Pakistan,SCO,Kasachstan