Skandal

China ermittelt in mutmaßlichem Betrugsfall im Rahmen von Rückruf von Fachzeitschrift

16.06.2017

Das chinesische Ministerium für Wissenschaft und Technik ermittelt in einem Skandal, bei dem ein ausländisches medizinisches Journal 107 Exemplare wegen mutmaßlichen Peer-Review-Betrugs zurückgerufen hat.

Das chinesische Ministerium für Wissenschaft und Technik ermittelt in einem Skandal, bei dem ein ausländisches medizinisches Journal 107 Exemplare wegen mutmaßlichen Peer-Review-Betrugs zurückgerufen hat. Das Ministerium erklärte am Mittwoch, es zeige keine Toleranz gegenüber akademischem Betrug und werde die verantwortlichen Autoren hart bestrafen. Die Reaktion kam zwei Monate nach der Bekanntgabe des Widerrufs von 107 Exemplaren von chinesischen Autoren durch die Fachzeitschrift Tumor Biology. Die Zeitschrift erklärte, sie habe triftige Gründe zu glauben, dass das Peer-Review-Verfahren beeinträchtigt worden sei.

“Der Vorfall hat einen sehr schlechten Einfluss, indem er erheblich den internationalen Ruf von Chinas Wissenschaftskreis schädigt und die Selbstachtung chinesischer Wissenschaftler verletzt“, heißt es in einer Stellungnahme von dem Ministerium. “Doch es zeigt auch, dass wir die Strafe für akademischen Betrug verschärfen müssen und die akademische Atmosphäre verbessern müssen.“

He Defang, ein Vertreter des Ministeriums, der für die Durchsetzung von Bestimmungen verantwortlich ist, sagte, eine Arbeitsgruppe sei gebildet worden, um jedes Exemplar, das von Springer zurückgezogen worden ist, sorgfältig zu überprüfen. Das Ministerium habe Regierungsgelder und Projekte, die von den Autoren, gegen die ermittelt wird, durchgeführt werden, gestoppt. Es erklärte, es arbeite mit anderen Regierungsabteilungen zusammen, um gegen Organisationen vorzugehen, die in die Fälschung akademischer Arbeiten involviert sind.

Bei den betreffenden Autoren handelt es sich mehrheitlich um Klinikärzte. Der Vorfall hat wachsende Bedenken unter der Öffentlichkeit über eine übliche Praxis ausgelöst, bei der Ärzte in öffentlichen Krankenhäusern zusätzlich zu ihrem vollen Arbeitszeitplan eine bestimmte Zahl an Arbeiten in nationalen oder internationalen Fachzeitschriften veröffentlichen müssen, um eine Beförderung oder einen Gehaltsanstieg zu sichern. Das Ministerium erklärte, der Vorfall habe dazu geführt, dass die Reform der Bewertung von Fachkräften beschleunigt werde. Pilotprogramme würden in Kürze in ausgewählten Krankenhäusern durchgeführt, in denen die Rechtschaffenheit, Kompetenz und Leistung einer Person die Hauptkriterien für eine Beförderung sein werden.

Diesen Artikel DruckenMerkenSendenFeedback

Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Peer,Betrug,Skandal,Review