Europareise

Tibeter berichten über Entwicklung in der Heimat

23.06.2017

Eine Delegation aus China hat am Donnerstag im belgischen Ort Huy einen Vortrag über die kulturelle und historische Entwicklung Tibets gehalten. Die Präsentation mit Fakten, Zahlen und Bildern wurde von der Gesellschaft für internationalen kulturellen Austausch der Autonomen Region Tibet finanziert. Die Delegation war bereits in anderen europäischen Städten zu Gast, darunter in Barcelona, Madrid und Berlin.

 

Lusongjiangcun, ein Funktionär der Buddhistischen Gesellschaft der Autonomen Region Tibet, schreibt auf tibetisch "Beste Wünsche" an einen Teilnehmer eines Seminars über tibetische Geschichte und Kultur im belgischen Huy.

 

Die Besucher des Vortrags interessierten sich vor allem für den Fortschritt im Bildungssystem, die Rechte tibetischer Mädchen und die politischen Besonderheiten der autonomen Region. „Sie haben umfassend über die Entwicklung Tibets gesprochen und ich hoffe, dass ich mal eine Reise dorthin machen kann“, sagte Claude Honore, eine Vertreterin der Tourismusbranche aus dem belgischen Lüttich. „Die Entwicklung in der Region folgt offenbar einem langfristigen strategischen Plan“, fügte sie hinzu.

 

Lob für die Fortschritte im tibetischen Bildungssektor

 

Viele der etwa 40 Teilnehmer waren Akademiker für Kultur- und Chinastudien. Hao Shiyuan, Präsident der Anthropologischen Gesellschaft Chinas, sprach über den Standpunkt der chinesischen Regierung in der Tibetfrage, die Situation Tibets vor Beginn der demokratischen Reformen 1959 und die Entwicklungen, die seitdem stattgefunden haben.

Vor 1959 habe es in Tibet praktisch kein formelles Ausbildungssystem gegeben, berichtete Hao. Nur Mönche und Kinder der herrschenden Eliten hätten in den Tempeln Zugang zu Bildung erhalten. Jetzt gebe es in Tibet Einrichtungen höherer Bildung, Kindergärten, Berufsschulen und eine allgemeine Schulpflicht sogar in den Dörfern. „Tibeter haben ein Recht auf 15 Jahre kostenfreie Ausbildung“, sagte Gamadanba, stellvertretender Generalsekretär der Vereinigung für kulturellen Austausch.

 

Städte- und Gemeindepartnerschaften zahlen sich für Tibet aus

 

Er betonte, in Tibet hätten Jungen und Mädchen gleiche Bildungschancen. Vor 1959 habe die Analphabetenrate bei 95 Prozent gelegen, nun sei sie auf 1,2 Prozent gesunken. Trotz der schwächelnden Situation auf den Weltmärkten wachse Tibet noch immer zweistellig. Im vergangenen Jahr habe das Wirtschaftswachstum bei 11,5 Prozent gelegen.

„Das lang anhaltende Wachstum der tibetischen Wirtschaft und die schnelle Steigerung der Einkommen sind vor allem auf die stetigen Finanztransfers der Zentralregierung zurückzuführen“, sagte Hao. „Die Provinzen und Städte der wohlhabenden Teile Chinas haben im Wege von Städte- und Gemeindepartnerschaften ebenfalls enorme Hilfe geleistet“, fügte er hinzu.

Honore sagte, wenn Belgier über Fernreisen nachdächten, würden sie eher nach China fliegen als in die Vereinigten Staaten. Hao regte eine Tibetreise Honores an, ergänzte jedoch mit Humor: „Aber nur dann, wenn Sie mit dem niedrigeren Sauerstoffgehalt zurechtkommen“.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Tibeter, Delegation, Reise, Belgien, Europa