Welterbe-Standorte in China in Gefahr vor Ausbeutung

12.07.2017

Mit der Gulangyu-Insel, im lokalen Dialekt Kulangsu genannt und bekannt für ihre gut erhaltenen historischen Gebäude, und Hoh Xil, einem Plateau, berühmt für seine natürliche Schönheit und Biodiversität, hat China jetzt 52 Standorte auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes. Diese wurde eingerichtet, um einzigartige und unersetzliche kulturelle und natürliche Standorte auf der ganzen Welt zu schützen.

Die Entscheidungen, die am Wochenende angekündigt wurden, sollten nicht nur als weiterer Grund für das chinesische Volk gesehen werden, auf seine Geschichte und Kultur stolz zu sein, sondern auch auf seine Naturschutzbestrebungen, wodurch diese beiden Standorte die Auswahlkriterien erfüllten. Ihre Aufnahme in die Liste bedeutet, dass nur Italien, mit 53 Einträgen, mehr Welterbe-Standorte auf der UNESCO-Welterbeliste verzeichnet.

Dies war nicht einfach, weil China erst im Jahr 1985 ein Unterzeichnerstaat des Übereinkommens zum Schutz des Weltkultur- und Naturerbes wurde und jedes Land pro Jahr nur zwei Standorte benennen darf.

Hinter den 52 erfolgreichen Aufnahmeanträgen für die Aufnahme in die Liste lagen langwierige Bemühungen der Regierung, die natürlichen, historischen und kulturellen Erben der Nation zu schützen, die während der rasanten Entwicklung des Landes bedroht waren.

Für Hoh Xil zum Beispiel hat die Regierung im Jahr 1997 ein Naturschutzgebiet auf dem Plateau in der Provinz Qinghai gegründet, um sein zerbrechliches Ökosystem zu schützen und die grassierende Wilderei der gefährdeten tibetischen Antilope zu bekämpfen, deren Zahl sich von 15.000 im Jahr 1998 auf heute 60.000 erholt hat.

Doch leider stehen viele Standorte in China, die bereits auf der UNESCO-Liste des Welterbes aufgeführt sind, vor zunehmenden Bedrohungen aus der Kommerzialisierung und dem Mangel an angemessenem Schutz, weil die örtlichen Beamten sie nur als eine wichtige Quelle von Tourismuseinnahmen sehen.

Um den Touristenzustrom unterzubringen, werden an einigen Standorten Hotels und Infrastrukturanlagen gebaut, viele mit Sicherheitsrisiken und auf Kosten der traditionellen Lebensstile der Bewohner. Brände in den Jahren 2013 und 2014 zum Beispiel verursachten irreversible Schäden an der Altstadt von Lijiang, ein kultureller Ort in der Provinz Yunnan.

Chinas zunehmende Anzahl von Kulturdenkmälern erfordert, dass das Land seine Fähigkeiten zur Erhaltungim Hinblick auf die Verwaltung seiner Welterben und die rechtlichen Rahmenbedingungen verbessert, um seine reichen natürlichen und kulturellen Ressourcen besser zu schützen.

Dennoch gehören die Welterbestätten eines Landes, welche das Beste aus ihrer natürlichen Schönheit, menschlichen Werte und kulturellen Traditionen darstellen, der ganzen Menschheit und es liegt in der Verantwortung nicht nur der Regierung, sondern aller Bürger, sicherzustellen, dass sie von künftigen Generationen genossen werden können .

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: UNESCO,Hoh Xil, Gulangyu-Insel,China,Weltkulturerbe