Südkoreanische Gemeinde will Luft in Dosen nach China exportieren

14.07.2017

Die Gemeinde Hadong im Südosten von Südkorea hat eine Partnerschaft mit einer kanadischen Firma begonnen, um frische Luft in Dosen zu verpacken und zu verkaufen. Hintergrund ist die wachsende Sorge um den Smog in Asien.

Ende vergangenen Monat wurde eine Fabrik feierlich eröffnet, in der frische Luft vom Berg Jiri in Dosen abgepackt wurde. Die Gyeongnam National Universität führte eine Untersuchung durch, die zeigte, wie sauber die Luft rund um den Berg ist. Gemäß Proben der Hochschule liegt die Konzentration von Kohlenmonoxid bei 0,3 Teilen und die von Ozon bei 0,03 Teilen pro Million. Das zulässige Maximum nach der US-Umweltschutzbehörde liegt bei 9 beziehungsweise 0.07 Teilen.

Eine Dose Hadong Luft wird für 15.000 Won (13 US-Dollar) verkauft und enthält genügend Luft für 160 Atemzüge. Die Container sind mit einem Ablaufdatum von drei Jahren versehen. Vorerst soll die Dosenluft nur im Inland erhältlich sein, wird aber später in smoggeplagte Länder wie China und Indien exportiert.

Yoon Sang-ki, Chef der Gemeinde Hadong, drückte gegenüber der Nachrichtenagentur Yonhap die Hoffnung aus, dass die Initiative dazu beitrage, die Gegend zu fördern und Touristen anzuziehen. In China, dem Land, das in den Augen vieler Südkoreaner für die Luftverschmutzung verantwortlich ist, wurde die Nachricht jedoch verhöhnt.

"Südkoreaner schimpfen über die chinesische Luft, die über das Meer nach Korea drängt. Woher soll denn dann diese vermeintlich reine Luft stammen? Das ist doch ein Widerspruch“, schrieb @Songbucun auf Chinas größter Social Media Plattform Weibo.

"Das ist ein einseitiges Geschäft. Sie hätten vorher eine Umfrage machen sollen, ob Chinesen die reine Luft aus Südkorea überhaupt kaufen wollen", schrieb @YXxuan. "Die Luftqualität ist nicht so zuverlässig. Sollen wir die Luft nicht besser aus Neuseeland kaufen?" fragte @Anniehaha.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Südkorea,Luft,Smog