Chinas jüngste militärische Aktionen an der chinesisch-indischen Grenze haben internationale Aufmerksamkeit erregt. Nach Meinung zahlreicher Experten hat China angesichts des Grenzstreits zwischen beiden Ländern durch sein Vorgehen eine unmissverständliche Botschaft an Indien geschickt.

Bei den Gefechtsübungen mit scharfer Munition, die von einer personell voll besetzten und voll ausgerüsteten Brigade auf dem 5000 Meter hoch gelegenen Plateau durchgeführt wurden, wurden Hightech-Waffen verwendet und Angriffe von diversen Truppen durchgeführt, wie China Central Television (CCTV) am Wochenende berichtete, ohne dabei ein genaueres Datum der Übungen zu nennen.

PLA Daily, die offizielle Zeitung des chinesischen Militärs, berichtete am Dienstag von einer Übung der Xining-Einheit für Militärlogistik, ohne Zweck und Zeitpunkt genauer zu spezifizieren. Laut Bericht nahmen mehrere tausend Soldaten und hunderte von Militärfahrzeugen an der Übung teil und transportierten große Mengen militärischer und medizinischer Ausrüstung in das Kunlun-Gebirge in Nord-Tibet.

Die Staatliche Zeitung Can Kao Xiao Xi meldete am Mittwoch, dass sich das indische Militär stark auf die Entwicklung seiner militärischen Gebirgseinheiten konzentriere, um ein Gegengewicht zu Chinas militärischer Präsenz an der Berggrenze zu schaffen. Indien verfügt gegenwärtig über zehn Gebirgsdivisionen, eine unabhängige Gebirgsbrigade und drei Unterstützungsbrigaden. Es hat acht Gebirgsdivisionen an die chinesisch-indische Grenze entsendet, drei davon sind in Sikkim stationiert.

Nach Ansicht chinesischer Experten sind die Aktionen ein Zeichen für Chinas Stärke und sendeten ein deutliches Signal nach Indien. Obwohl mehr indische Truppen in dem umstrittenen Gebiet verteilt sind, verfügt China demnach durch seinen schnellen Truppenaufmarsch, seine leistungsstarken Waffen und seine moderne logistische Unterstützung über einen Vorteil gegenüber Indien.