Zwei-Kind-Politik

Die meisten Geburten in diesem Jahr sind Zweitkinder

25.07.2017

Bei mehr als der Hälfte der Geburten in China während der ersten fünf Monate dieses Jahres handelt es sich um ein zweites Kind - oder sogar um ein zusätzliches und mehr. Dies gab die oberste chinesische Gesundheitsbehörde bekannt, mehr als ein Jahr, nachdem die allgemeine Zwei-Kind-Politik im Januar 2016 eingeführt wurde.

Die Zahl der Geburten in den chinesischen Spitälern zwischen Januar und Mai lag bei 7,4 Millionen, ein Anstieg von 7,8 Prozent gegenüber der Periode des Vorjahres. Dies sagte Wang Peian, der Vize-Minister der Nationalen Gesundheits- und Familienplanungskommission beim jährlichen Treffen der Bevölkerungs-Vereinigung Chinas. Es wurde letzte Woche in Kunming in der Provinz Yunnan abgehalten.

Bei allen Geburten in den ersten fünf Monaten waren 57,7 Prozent mindestens das zweite Kind der Eltern, ein Anstieg von 8,5 Prozentpunkten gegenüber derselben Periode des Vorjahres, sagte er. Insgesamt lag die Rate an Geburten in den chinesischen Spitälern im letzten Jahr bei ungefähr 18,5 Millionen. Laut Angaben der Kommission handelt es sich um den höchsten Stand seit dem Jahr 2000. Mehr als 99 Prozent der Geburten in China ereignen sich in den Spitälern. Die allgemeine Zwei-Kind-Politik habe einige gute Ergebnisse gebracht. Die Anzahl der Babys sei signifikant gestiegen, obwohl es weniger Frauen im fruchtbaren Alter gäbe, sagte Wang. Im Verlauf des letzten Jahres haben die Gesundheitsbehörden die Maßnahmen verbessert, um die Politik zu unterstützen und eine soziale Umgebung zu schaffen, welche die Geburtenrate steigern kann, sagte er.

Mit dem Anstieg an Schwangerschaften stellt sich China verschiedenen Gesundheits-Herausforderungen in den kommenden Jahren, wie die Gesundheitsbeamten und Ärzte sagten. So sei beispielsweise ein signifikanter Anteil der Mütter über 35 Jahre alt. Die Anzahl an schwangeren Frauen mit einem Alter von über 35 Jahren soll bis zum Jahr 2020 bei ungefähr 3 Millionen gleich bleiben. „Umfragen zeigen, dass viele Paare aus der Generation, die in den 1970er Jahren geboren wurde, zögerlich waren, ein zweites Kind zu bekommen, als die allgemeine Zwei-Kind-Politik ursprünglich eingeführt wurde. Jetzt beeilen sie sich, noch ein zweites Kind zu bekommen, damit sie diese letzte Chance nicht verpassen“, sagte Ma Xiaowei, ein weiterer Vize-Minister der Kommission in der letzten Woche.

In Guilin in der Autonomen Region der Zhuang Guangxi waren mehr als 28 Prozent der Frauen, die im letzten Jahr ein Kind auf die Welt brachten, erheblich gefährdet. Dies geht aus einem Bericht der Guilin Evening News vom Freitag hervor. Ein Faktor dafür war das Alter. Am Guilin Women and Children's Hospital haben die Ärzte während der ersten Jahreshälfte 140 schwangere Frauen im kritischen Zustand gerettet. Die älteste schwangere Frau, die behandelt wurde, war 56 Jahre, sagte der Report. China hat die Familienplanungspolitik in den späten 1970er Jahren eingeführt, um die steigende Bevölkerung in Schach zu halten. In den städtischen Gebieten waren Geburten meist auf ein Kind limitiert. Paare in ländlichen Gebieten konnten ein zweites Kind bekommen, wenn es sich beim ersten um ein Mädchen handelte. In einigen ethnischen Regionen in ländlichen Gebieten konnten Paare auch mehr als zwei Kinder bekommen. Eine größere Änderung in der Politik gestattete es Paaren im Jahr 2013 landesweit, ein zweites Kind zu bekommen, wenn jeweils ein Elternteil ein Einzelkind war. Diese Limitierung wurde im letzten Jahr aufgelöst.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Geburten,Zweitkinder,Gesundheitsbehörde