Peter Liu, Forschungsleiter des Beratungsunternehmens Gartner Inc., sagt, dass dieser Schritt ein deutlicher Hinweis auf einen Ausbau der Geschäftsbeziehungen der China Unicom mit Alibaba und Tencent ist. Details über eine Kapitalaufstockung aber müssten wohl erst noch verhandelt werden.

“Es ist unwahrscheinlich, dass China Unicom bei allen großen Akteuren des Internetgeschäfts in China Geld sammeln geht. Denn alle mit ins Boot zu nehmen, ist gleichbedeutend damit, niemanden wirklich ernsthaft einzubeziehen”, meint Liu.

Ende Juli hieß es bei China Unicom, dass die Umwandlung des Staatsbetriebs in eine gemischte staatlich-private Unternehmensform vom höchsten Organ der Wirtschaftsplanung des Landes, der Nationalen Kommission für Reform und Entwicklung, abgesegnet worden sei.

Aber das Unternehmen sprach von weiteren Verhandlungen mit potenziellen Teilhabern, obwohl es in Medienberichten bereits geheißen hatte, dass Alibaba und Tencent gemeinsam mit anderen wichtigen chinesischen Unternehmen der Technologiebranche zusammen rund 12 Milliarden US-Dollar in das Unternehmen stecken wollten. Xiang Ligang, Geschäftsführer der “Cctime”, einer Website rund um Fragen der Telekommunikationsindustrie, meint, dass ein finanzielles Engagement bei China Unicom den beteiligten Internetfirmen Zugang verschaffen wird zu wesentlichen Netzwerkkomponenten wie Servern und Bandbreiten.

"Die Beteiligung von Tencent und Alibaba wird mit großer Wahrscheinlichkeit Bestandteil der Reform sein, denn ihre Zusammenarbeit mit China Unicom zeitigt bereits jetzt beindruckende Resultate", so Xiang.