Deutscher IS-Kämpferin Linda W. droht im Irak die Todesstrafe

Quelle: german.china.org.cn
08.08.2017
 

Die als IS-Kämpferin in Mossul gefangene Linda Wenzel (16) könnte nach deutschen Medienberichten im Irak zum Tode verurteilt werden. Die damals 15-Jährige machte sich vor gut einem Jahr aus dem sächsischen Pulsnitz auf den Weg in den Irak, um sich dort dem Islamischen Staat (IS) anzuschließen. Dort wurde sie von der irakischen Armee festgenommen. Die Eltern bekam von der Radikalisierung ihrer Tochter nichts mit.

Linda Wenzel wird von den irakischen Soldaten festgenommen.

Als sie am 3. Juli 2016 den Ausdruck eines Flugtickets nach Istanbul im Zimmer ihrer Tochter fanden, war diese bereits seit zwei Tagen unterwegs. Am 15. Juli 2016 leitete die Staatsanwaltschaft Dresden Ermittlungen wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefgährdenden Straftat gegen die verschwundene Schülerin ein. Ein Jahr später erfuhr die Öffentlichkeit in der Bild-Zeitung von den Erlebnissen der Schülerin. Demnach wurde Linda Wenzel Anfang 2016 von Kämpfern der Gruppe Ahrar al-Sham am Grenzübergang Bab al-Hawa in der syrischen Provinz Idlib aufgegriffen und dann von Kämpfern der Gruppe Jund al-Aqsa (JAA) abgeholt, die den IS bei Waffentransporten und Schmuggel unterstützt.

Die Dschihadisten schmuggelten das Mädchen auf vom IS kontrolliertes Gebiet in Syrien. Dort heiratete sie einen tschetschenischen IS-Kämpfer. Später wurde die inzwischen 16-Jährige nach eigenen Angaben weiter nach Mossul gebracht. Kurz nach ihrer Ankunft in der nordirakischen Stadt wurde ihr Mann getötet.

Im Februar 2017 begann die irakische Armee mit der Rückeroberung des vom IS gehaltenen Westteils der Stadt. Am 9. Juli 2017 eroberten die Iraker den letzten Zufluchtsort des IS. Linda Wenzel versteckte sich mit anderen IS-Frauen in einem Tunnelsystem. Am 13. Juli wurden 20 weibliche IS-Anhänger festgenommen. Erst am 19. Juli bestätigte die Staatsanwaltschaft Dresden, das Linda unter den 20 IS-Anhängerinnen identifiziert worden war.Sie werde nun von der deutschen Botschaft im Irak betreut. Inzwischen brachte das Mädchen ein Baby zur Welt.

Am 20. Juli sagte sie einem Reporter der Süddeutschen Zeitung: „Ich will nach Hause zu meiner Familie.“ Der Reporter durfte unter strenger Aufsicht der Armee in einem Bagdader Militärkrankenhaus mit dem Mädchen sprechen, weil er auch für das irakische Fernsehen arbeitet. Dem Bericht zufolge erlitt sie eine Schusswunde am linken Oberschenkel.

Sollte sie im Irak verurteilt werden, droht ihr die Todesstrafe. Momentan verhandelt die deutsche Bundesregierung mit der irakischen Regierung. Auch wenn es kein Auslieferungsabkommen mit dem Irak gibt, ist eine Auslieferung nach Deutschland durchaus möglich. In Deutschland würden ihr höchstens zehn Jahre Jugendstrafe drohen.

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Schlagworte: IS,Irak,Todesstrafe,Syrien

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