QR-Codes sind zu einer Hauptquelle für Smartphone-Viren geworden. Mehr als 100 Millionen Smartphone-Nutzer wurden in den ersten sechs Monaten des Jahres 2017 mit der bösartigen Software infiziert. Das geht aus einem Bericht des Internetriesen Tencent hervor.

Das Antivirus-Programm für Smartphones von Tencent verhinderte in der ersten Hälfte dieses Jahres 693 Millionen versuchte Virenangriffe. Dies ist ein Anstieg von 124,24 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. QR-Codes waren mit 20,8 Prozent eine der Hauptquellen für diese Viren, hieß es in dem Bericht.

Dem Bericht zufolge gab es in der ersten Jahreshälfte eine Milliarde Angriffe auf PCs. Das ist ein Anstieg von 30 Prozent gegenüber den vorangehenden sechs Monaten von Juli bis Dezember 2016.

Statistiken von Tencents Antivirus-Labor von 2014 bis 2017 zeigen einen kontinuierlichen Anstieg der Zahl der Schadprogramme.

Die Stadt Shenzhen in der südchinesischen Provinz Guangdong, führte die Liste der Standorte mit den meisten Virenangriffen an, gefolgt von Chengdu in der Provinz Sichuan und Guangzhou in Guangdong, hieß es in dem Bericht. Städte und Regionen mit höherer Internet-Popularität haben möglicherweise ein höheres Risiko von Virenangriffen.

Die Virusarten unterschieden sich in der ersten Hälfte des Jahres 2017 nicht signifikant von denen des vergangenen Jahres, hieß es. Insgesamt 53,8 Prozent aller Viren waren Trojaner. Sie breiteten sich in diesem Zeitraum am massivsten aus, gefolgt von Adware-Viren die 39,02 Prozent aller Viren ausmachten und Backdoor-Virenmit 5,13 Prozent.

Allerdings gab es zunehmende Angriffswellen von Cyber-Erpresserviren. Rund drei Millionen Fälle von Erpresserviren wurden im ersten Halbjahr 2017 gefunden, hieß es.

WannaCry, ein Erpresservirus, das am 12. Mai 2017 für einen schwerwiegenden weltweiten Cyberangriff eingesetzt wurde, nutzte vorhandene Fehler im Windows-System. Im Juni breitete sich ein neues Erpresservirus namens Petya weitläufig aus.

Die Viren zielen auch auf Smartphone-Nutzer. In der ersten Hälfte des Jahres 2017 wurden rund 1.09 Millionen Smartphones von Viren infiziert. Allerdings war dies im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Rückgang von 45,67 Prozent.