Kommentar

Indien darf keine Katastrophe riskieren

10.08.2017

Indien sollte weder Chinas Entschlossenheit noch seine Fähigkeit zur Verteidigung seiner Souveränität und seiner nationalen Interessen unterschätzen.

Im Juni entsandte Indien Truppen nach China und hält seitdem seine militärische Präsenz im Gebiet von Doklam aufrecht, ein Angriff auf die Souveränität Chinas und ein großes Risiko für die Stabilität in der Region.

Doklam wird sowohl von Indien als auch von der internationalen Gemeinschaft als Teil des Autonomen Gebiets Tibets und als chinesisches Hoheitsgebiet anerkannt. Falls es irgend ein ungeklärtes Grenzproblem zwischen China und Bhutan gibt, so ist dies eine Angelegenheit zwischen diesen beiden Ländern und hat nichts mit Indien zu tun. China respektiert Bhutan als einen unabhängigen souveränen Staat und nimmt Indien den Versuch übel, es in ein De-Facto-Protektorat zu verwandeln.

Als eine regionale Großmacht hat Indien die Pflicht, sich schicklicher zu verhalten statt auf Grundlage kindischer Annahmen und tollkühner Spekulationen rücksichtslos in Nachbarländer einzudringen – so schwach oder stark sie auch sein mögen.

Das Fazit der internationalen Justiz lautet, dass kein Land seine Sicherheit auf Kosten der Souveränität eines anderen Landes verfolgen darf.

Trotz Chinas nachweislich gutem Willen beschränkt sich Indien auf schöne Worte. Sein Außenminister Sushma Swaraj erklärte, Indien wolle "weiterhin mit China an der Lösung des Streits arbeiten" und "Geduld, Kontrolle über Kommentare und Diplomatie können die Probleme lösen".

Die Wahrheit ist, dass Indien nicht nur beim Abzug seiner Truppen versagt hat, sondern weiterhin exzentrische Forderungen aufstellt und nicht nach einer Lösung sucht.

Ende Juli hielten sich immer noch mehr als 40 indische Grenztruppen in China auf. Indien beklagt sich über Chinas neue Straßen, hat aber selbst Straßen gebaut und eine große Anzahl bewaffneten Personals in dem Gebiet zusammengezogen.

Es gibt nicht viele Anzeichen dafür, dass Indien nach Frieden strebt. Wenn Indien es ehrlich mit dem Frieden meint, hätten seine Truppen erstens niemals in China eindringen sollen und sollten zudem unverzüglich und bedingungslos auf ihre eigene Seite der Grenze zurückkehren.

Indiens folgt bestenfalls einem Wunschdenken, nämlich dass China am Ende nachgeben wird. Wenn die Situation nicht so ernst wäre, könnte man darüber lachen. China kann nicht "nachgeben", weil es nicht im Unrecht ist. Es wäre töricht und gefährlich für China, wenn es Indien erlauben würde anzunehmen, dass es Chinas nationale Interessen weiterhin aushöhlen könnte.

Die indische Seite täuscht sich, wenn sie denkt, dass China im Begriff ist, mit Invasoren zu verhandeln, während seine territoriale Integrität weiterhin auf unbestimmte Zeit verletzt wird.

Bislang haben Chinas Streitkräfte äußerstes Entgegenkommen und Zurückhaltung gezeigt. Aber die Zurückhaltung hat Grenzen und mit jedem Tag wird der Geduldsfaden kürzer.

Indien darf China nicht unterschätzen. Die Volksbefreiungsarmee wurde zur Sicherung des Friedens und zum Schutz der nationalen Souveränität, Sicherheit und Entwicklungsinteressen aufgebaut.

China wird letztendlich alles tun, was zur Sicherung seiner Interessen erforderlich ist.

Indien darf sich keiner Illusion hingeben und muss katastrophale Folgen vermeiden.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Indien,Verteidigung,Hoheitsgebiet,Grenztruppe