Dokumentation wird zu Hommage an Chinas "Trostfrauen"

25.08.2017

Eine Dokumentation über Chinas "Trostfrauen" ist in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit in dem Land seit ihrem Debüt vergangene Woche gerückt.


Die Dokumentation Twenty Two zeigt die Geschichte von 22 "Trostfrauen", ein Euphemismus, der für Mädchen und Frauen verwendet wurde, die von den Japanern im 2. Weltkrieg zu Sex-Sklaven gemacht wurden. Der Film wurde zum unerwarteten Hit mit Kinokasseneinnahmen von über 139 Millionen Yuan (etwa 17,7 Millionen Euro) in neun Tagen, heißt es auf Maoyan, einer wichtigen Film-Datenbasis in China. Damit wurde der Film zur ersten Dokumentation, die die 100 Millionen Yuan-Marke in den Kinos überschritten hat.

Twenty Two bekam 8,9 von 10 Punkten auf Douban, einer populären Filmbewertungs-Plattform in China, höher als 80 Prozent im Vergleich zu anderen Dokumentationsfilmen. Die Kinos haben die Zahl der Filmvorführungen von 1,5 Prozent pro Tag auf 9,8 Prozent erhöht. „Die Bedeutung des Films ist eine Fünf-Sterne-Bewertung wert. Dies könnte das letzte Video sein, bei dem diese Frauen lebend zu sehen sind“, lautet ein populärer Kommentar auf Douban. „Danke, dass ich durch den Film näher an diese Gruppe von Frauen herantreten konnte. Nach dem Film tat es mir so leid, dass sie ein solches Schicksal hatten, aber ich bin sehr froh über ihre friedlichen Tage heute“, lautete ein anderer Kommentar auf Douban.

Rund 400.000 Frauen in Asien wurden gezwungen, Trostfrauen für die japanische Armee im Zweiten Weltkrieg zu sein, wobei nahezu die Hälfte von ihnen Chinesinnen waren, heißt es vom Forschungszentrum für Trostfrauen an der Shanghai Normal University. Wegen ihres hohen Alters stehen die heute noch lebenden "Trostfrauen" kurz vor ihrem Lebensende, und auf dem Festland sind nur noch 14 am Leben, heißt es von dem Zentrum. Huang Youliang, eine der Protagonisten in Twenty Two, starb am 12. August, zwei Tage vor dem Debüt des Films. Von den 22 Frauen, die in der Dokumentation gezeigt werden, sind 14 seit 2014 gestorben. “Ich fühle mich schuldig, vielleicht weil sie sterben und es zu spät ist, sie zu besuchen“, meint Li Liangfen, ein Kinobesucher.

Huang sei auch das letzte Opfer auf dem chinesischen Festland, das versucht hat, die japanische Regierung wegen Sex-Sklaverei zu verklagen, erklärt Su Zhiliang, Direktor des Forschungszentrums. Insgesamt 24 chinesische "Trostfrauen", einschließlich Huang, haben seit 1995 viermal versucht, die japanische Regierung auf Schadenersatz zu verklagen. Doch alle Klagen scheiterten.. Huang ist niemals Gerechtigkeit widerfahren oder die Entschuldigung, nach der sie sich ihr Leben lang gesehnt hat. “Ich hoffe, dass wenigstens eine der Frauen eine offizielle Entschuldigung von der japanischen Regierung bekommt, solange sie noch am Leben ist“, schrieb ein anderer Douban-User.

Diesen Artikel DruckenMerkenSendenFeedback

Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Trostfrauen Dokumentation China Japan WWII