​China unternimmt erhöhte Anstrengungen beim Schuldenabbau von Staatsunternehmen

30.08.2017

Um systembedingte finanzielle Risiken zu vermeiden, die sich negativ auf die gesamte Wirtschaft auswirken, hat die chinesische Regierung die Bekämpfung der Schulden von Staatsunternehmen verstärkt.

Bei einer kürzlich abgehaltenen Staatsratssitzung wurde vereinbart, dass der Aufgabe des Schuldenabbaus eine Priorität in der laufenden Kampagne zukommen werde, um die Schuldenstände der Staatsunternehmen (SOE), die von der Zentralregierung verwaltet werden, unter gleichzeitiger Verbesserung der Unternehmensleistung, zu verringern.

Zentrale SOEs haben Fortschritte beim Abbau von veralteten Kapazitäten, dem Einschränken von Schuldenrisiken sowie der Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit gemacht. Laut des Treffens sei angesichts der günstigen Rahmenbedingungen mehr Aufwand erforderlich, um das Schuldenniveau der SOEs zu senken und eine Richtlinie werde formuliert.

Chinas nichtfinanzielle Unternehmen haben einen hohen Verschuldungsgrad. Daten der Chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften zeigen, dass Ende 2015 die Verschuldungsquote von Finanzinstituten 21 Prozent und von Nichtfinanzinstituten 156 Prozent betrug. Die „Economic Information Daily“ berichtete kürzlich, dass SOEs für etwa 60 Prozent der chinesischen Unternehmensschulden verantwortlich waren.

Auf der jüngsten „National Financial Work Conference“ sagte die Zentralregierung, dass Schuldenabbau bei SOEs von größter Bedeutung sei und erfordere, dass die SOEs dem Schuldenabbau höchste Priorität einräumen sowie den Ausstieg aus schuldenbelasteten „Zombie-Unternehmen“ beschleunigen.

Um die Verschuldungsquote zu reduzieren, habe die Kommission zur Kontrolle und Verwaltung von Staatsvermögen (SASAC) Unternehmen dazu ermutigt, Kapitalstrukturen über öffentliche Angebote an der Börse zu optimieren und unterstütze Bemühungen zur Besicherung von Vermögenswerten, sagte Shen Ying, Chefbuchhalterin der SASAC.

Als wichtiges Mittel um den Verschuldungsgrad der SOEs zu reduzieren, wurden Debt Equity Swaps (Gläubigerbeteiligungen) vorangetrieben, sodass Unternehmen, die langfristiges Potenzial haben, ihre Schulden gegen Aktien tauschen können. Bis Ende Juni hatten zwölf zentrale Staatsunternehmen Vereinbarungen über Debt Equity Swaps unterzeichnet, fügte sie hinzu.

Dong Ximiao, ein hochrangiger Forscher am Chongyang Institut für Finanzstudien an der Chinesischen Volksuniversität, sagte, dass derzeit Debt Equity Swaps vor allen in Sektoren wie Kohle, Eisen und Stahlherstellung eingesetzt würden.

Sie sollen auf stärker verschuldete Industrien und realwirtschaftliche Sektoren mit wettbewerbsfähigen Produkten und guten Marktaussichten ausgedehnt werden, sagte er.

Gemäß der Staatsratssitzung werden Debt Equity Swaps vorangetrieben und staatliche Investmentfonds zur Teilnahme am Prozess ermutigt. Zentrale Staatsunternehmen sollten das Tempo für Fusionen und Übernahmen beschleunigen.

Dong Ximiao sagte, Fusionen und Übernahmen seien wichtige Wege, um Schulden von SOEs aufzuhalten und sollten mit Bemühungen zum Abbau veralteter Kapazitäten einhergehen.

Wu Qi, ein Forscher der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, sagte, ein Durchbruch solle in Branchen mit Überkapazitäten erzielt werden und Technologieinnovationen sollten eine wichtige Rolle beim Schuldenabbau spielen, da dies dazu beitrage, die Unternehmensstärke zu verbessern.

Der Gesamtgewinn der zentralen SOEs nahm, im Vergleich zu einem Rückgang um 3,7 Prozent im gleichen Zeitraum des Vorjahres, in den ersten sieben Monaten dieses Jahres um 16,4 Prozent zu.

Die Schuldenquote sank seit Beginn des Jahres um 0,2 Prozentpunkte. Chinas Bruttoinlandsprodukt vermehrte sich im zweiten Quartal um 6,9 Prozent und stieg damit deutlich flacher an als im ersten Quartal, überstieg damit allerdings die Markterwartungen.

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Quelle: people.cn

Schlagworte: Schuldenabbau,Staatsunternehmen,Marktaussichte