Bewohner der smoggeplagten nördlichen Gebiete sollten im Herbst und Winter mehr Tage mit guter Luftqualität bekommen. Dies werde durch stärkere Beschränkungen der Emissionen möglich, die am Freitag in Kraft getreten sind, sagte die oberste Umweltschutzbehörde.

"China hat strengere Kontrollen der Luftverschmutzung in Kraft gesetzt. Damit sinkt der Anteil an Luftschadstoffen, die emittiert werden", sagte Liu Bingjiang am Freitag. Er ist Leiter des Büros für Luftqualitätsüberwachung des Umweltschutzministeriums.

So werden beispielsweise mindestens drei Millionen Haushalte des Bereichs Beijing-Tianjin-Hebei und benachbarter Gebiete von Mitte November bis Mitte März Gas oder Strom statt Kohle zum Heizen verwenden. Im vergangenen Jahr hätten dies nur 800.000 Haushalte gemacht, fügte er hinzu.

"Ich bin zuversichtlich, dass wir angesichts dieser strengen Kontrollen im Herbst und Winter mehr Tage mit guter Luftqualität haben können", sagte Liu.

Die 28 größten Städte in diesen Gegenden würden die Tage mit starker Luftverschmutzung zwischen Oktober und März um mindestens 15 Prozent auf Jahresbasis reduzieren. Beijing, Tianjin und Shijiazhuang in der Provinz Hebei würden eine 20-prozentige Reduktion durchführen, besagt der Aktionsplan der Regierung.

Die Maßnahmen umfassen Strafen für umweltverschmutzende Unternehmen und unverantwortliche Regierungsbeamte. Umweltverschmutzende Fabriken können auch geschlossen werden.

"Jede Stadt weiß, was sie zu tun hat", sagte Tian Weiyong am Freitag. Er ist Leiter des Büros für Umweltüberwachung des Ministeriums.

Das Ministerium werde Inspektionsteams in die 28 Städte entsenden. Sie sollten die Umsetzung des Planes überwachen. Außerdem sollten sie die örtlichen Regierungen motivieren, noch mehr zu tun, sagte er.

Zusätzlich werden weitere zehn Städte mit starker winterlicher Luftverschmutzung von Inspektionsteams der Zentralregierung besucht werden.

"Die leitenden Beamten werden für schlechte Leistung zur Rechenschaft gezogen werden", sagte Liu Changgen am Freitag. Er ist stellvertretender Direktor des Ministeriums und für zentrale Inspektion zuständig.

Neben den strengen Regierungsmaßnahmen haben Fachleute wissenschaftliche Untersuchungen über die Quellen der Verschmutzung durchgeführt. Dadurch sind die Kontrollen effizienter geworden.

"Bis Ende September werden alle 28 Städte die Ergebnisse der Untersuchung über ihre Emissionen vorliegen haben. Dies gibt den Entscheidungsträgern ein klareres Bild ihrer Ziele", sagte He Kebin. Er ist Dekan der Fakultät für Umwelt der Tsinghua Universität. Er fügte hinzu, es würde weitere Forschung durchgeführt, um die Daten zu aktualisieren und ausführliche Übersichten für die Regierungen bereitzustellen.