China plant, seine eigene Version des US-Hirnforschungsprojekts „BRAIN“ noch bis zum Ende dieses Jahres auf den Weg zu bringen. Dies sagte Muming Poo, Direktor des Instituts für Neurowissenschaften an der Chinesischen Akademie der Wissenschaften. 

Das „Brain Research through Advancing Innovative Neurotechnologies“ (BRAIN)-Projekt sei seit drei Jahren in Planung und werde nun als ein wichtiges Wissenschafts- und Technologie-Projekt des 13. Fünfjahresplans (2016-2020) aufgenommen, sagte Poo gegenüber China Business News.

Bereits im Jahr 2015 hatten chinesische Wissenschaftler die gezielte Forschung der neuronalen und kognitiven Funktionen des Gehirns angeregt, mit den zusätzlichen Zielen der Verbesserung der Diagnose und Prävention von Hirnkrankheiten sowie der Forschung zum Thema künstliche Intelligenz.

Die Investitionen Chinas in das Projekt seien gleichbedeutend mit dem Betrag, der in den USA im Rahmen der Obama-Regierung im Jahr 2013 für das amerikanische BRAIN-Projekt zugesagt worden war, sagte Poo.

China werde zudem auch zu einer privaten Kapitalbeteiligung aufrufen und diese unterstützen hieß es, nähere Einzelheiten dazu wurden noch nicht bekannt.

Wissenschaftler glauben, dass das Hirnforschungs-Projekt das Verständnis der Gründe für Krankheiten wie zum Beispiel Alzheimer und Depressionen erhöhen und auch einen großen Schub für die Entwicklung der künstlichen Intelligenz in China bedeuten würde.

Die chinesische Akademie der Wissenschaften hatte im Jahr 2012 das „Mapping Brain Functional Connections“ (MBFC) -Projekt gestartet, um sich auf die Analyse und Simulation der Verknüpfungen des Gehirns und der Netzwerkstruktur spezieller Hirnfunktionen zu konzentrieren.

Die Hirnforschung und ihre Anwendung in der Praxis könnte die Entwicklung in vielen Bereichen fördern, sagte Yang Xiongli von der Fudan Universität.

Derzeit liege China bei Gehirnforschungsprojekten eher zurück, sagte Wang Zuoren, stellvertretender Leiter am Institut für Neurowissenschaften. So würden die USA jährlich etwa 5 Milliarden US-Dollar in die Neurowissenschaft investieren, privates Kapital noch nicht einbezogen. China investiere bislang lediglich 200 Millionen Yuan pro Jahr, so Wang.

In einem letzten Monat veröffentlichten Bericht hieß es, China wolle in den kommenden 15 Jahren eine führende Rolle in der Hirnforschung einnehmen.