Mehr als hundert Menschen sind bei einem heftigen Erdbeben der Stärke 7,1 am gestrigen Dienstag in Zentral-Mexiko getötet worden. Es ist mit weiterhin steigenden Opferzahlen zu rechnen.

54 Menschen sind nach Auskunft von Regierungssekretär Matias Quiroz im Bundesstaat Morelos getötet worden. Besonders betroffen waren die Orte Jojutla, Cuernavaca, Tetecala und Miacatlan.

In Mexiko-Stadt, wo 29 Gebäude eingestürzt sind, wurden mindestens 30 Menschen getötet, sagte Bürgermeister Miguel Angel Mancera im Fernsehsender Foro TV.

Im Bundesstaat Puebla sind nach Angaben von Gouverneur Tony Gail mindestens 41 Menschen gestorben, von denen 15 bei einem Gottesdienst in einer einstürzenden Kirche ums Leben kamen.

Der Gouverneur des Bundesstaates Mexico, Alfredo del Mazo, sagte, dass in seinem Staat neun Menschen getötet wurden, darunter auch Kinder.

Die Zahl der Opfer wird noch steigen, vor allem in der Hauptstadt, denn dort werden unter den Trümmern von Gebäuden noch zahlreiche Menschen vermutet.

Ein Fernsehsender berichtet live von den Rettungsarbeiten im Stadtviertel Colonia del Valle bei denen Hilfskräfte von Freiwilligen auf der Suche nach Überlebenden in den Trümmern eines kollabierten Gebäudes unterstützt werden. Immer wieder fordern die Rettungskräfte Stille, damit sie die Stimmen möglicher verschütteter Überlebender hören könnten. 

Nach Angaben der United States Geological Survey (USGS) befindet sich das Epizentrum des um 13:14 Uhr (Ortszeit) einsetzenden Erdbebens der Stärke 7,1 fünf Kilometer von Raboso im Bundesstaat Puebla entfernt.

Die Nähe des Epizentrums zur Hauptstadt ließ das Erdbeben so stark erscheinen wie das Erdbeben der Stärke 8,2, das Südmexiko am 7. September erschüttert hatte und als das stärkste der letzten hundert Jahre gilt.

Fernsehaufnahmen zeigten die normalerweisen ruhigen Kanäle der Wassergartenanlage Xochimilco, einem beliebten Ausflugsziel, mit heftigen Wellenbewegungen und schwankenden Booten als befände man sich auf hoher See.

Um 11:00 Uhr (Ortszeit), nur zwei Stunden vor dem Erdbeben, hatte eine landesweite Erdbebenübung stattgefunden, mit der an das katastrophale Erdbeben mit tausenden von Opfern am 19. September 1985 erinnert wurde.