Der Spanier Rafael Nadal beißt in seine Trophäe, nachdem er das Herrenfinale gegen den Australier Nick Kyrgios beim Tennisturnier China Open in der chinesischen Hauptstadt Beijing am 8. Oktober 2017 gewonnen hat. (Xinhua/Meng Yongmin)

Die nicht zu stoppende Nummer 1 der Weltrangliste Rafael Nadal hat den sechsten Titel dieser Saison errungen und damit den 75. Turniertriumph seiner Karriere. Er gewann am Sonntag gegen den Australier Nick Kyrgios mit 6-2, 6-1 im Finale des Turniers China Open.

Es ist auch der zweite Turniersieg des Spaniers in der chinesischen Hauptstadt. Er gewann hier bereits im Jahr 2005, als er Guillermo Coria aus Argentinien geschlagen hatte. „Das ist ein Titel, bei dem ich zuletzt im Jahr 2005 eine Trophäe davontragen konnte. Im Jahr 2005 hätte ich mir niemals gedacht, dass ich im Jahr 2017 immer noch Tennis spielen würde. Das Gefühl ist in diesem Jahr vielleicht noch besser. Zunächst einmal ist das Turnier mittlerweile viel größer als im Jahr 2005. Es ist in der Zwischenzeit ein 500-Event. Zuvor war es bei 250 oder 175. Bei jedem späteren Karriereabschnitt ist es immer spezieller, als wenn man jünger ist“, sagte Nadal nach dem Match. Nadal hatte 2017 bereits in Monte Carlo, Barcelona, Madrid sowie bei den French und US Open triumphiert.

„Es war sehr schwierig, hier zu gewinnen. Als ich die Teilnehmer zu Beginn des Turniers gesehen habe, wusste ich, dass es sehr, sehr schwierig werden würde, wenn ich hier eine gute Chance haben würde. Doch ich hatte Glück, dass ich am ersten Tag gleich zwei Matchbälle abwehren konnte. Danach habe ich eines der besten Turniere in diesem Jahr gespielt und im Verlauf des gesamten Turniers sehr präzise gearbeitet und dabei gegen sehr starke Gegner gewonnen“, fuhr Nadal fort. Kyrgios gewann das jüngste Aufeinandertreffen der beiden mit 6-2, 7-5 bei einem ATP World Tour Masters 1000 Event in Cincinnati. Doch Nadal, der den 22-Jährigen auf Sand im Madrid Anfang des Jahres besiegen konnte, besiegelte seine Revanche am Sonntag. In der kommenden Woche schlägt er beim Masters in Shanghai auf, wo auch sein Dauerrivale Roger Federer (Schweiz) am Start ist. Der Deutsche Alxander Zverev ist bei dem mit sieben Millionen Dollar dotierten Event hinter den beiden Superstars an Position drei gesetzt.

Nachdem Kyrgios den ersten Satz mit 6-2 verloren hatte, agierte er auf dem Platz zu ungeduldig. Der junge Spieler konnte im 92 Minuten währenden Spiel immerhin 20 „Winner“ schlagen, doch er schlug sich selbst mit 35 selbstverschuldeten Fehlern. Derzeit liegt er auf Platz 19 der Weltrangliste. Kyrgios strebt immer noch das ATP Finale in London an, das nur den Top-8 Spielern der Welt offensteht. Das zweite ATP World Tour Finale der Saison in Beijing wird seine Chancen auf das Turnier Ende des Jahres verbessern. „Ich denke, ich hatte hier eine ziemlich gute Woche und konnte auch einige gute Punkte verbuchen… Im Semifinale habe ich gut gespielt und dabei auch Alex (Alexander Zverev aus Deutschland) besiegt. Im gewissen Sinne war es auch eine ziemlich typische Woche für mich: Einmal spiele ich gut und schlage jeden Gegner, dann wiederum kann ich meine Leistung überhaupt nicht abrufen“, sagte der Australier.