Chinas Unterwasserfahrzeug sammelt rekordverdächtige Probe vom Meeresboden
Während des wissenschaftlichen Forschungseinsatzes im Pazifischen Ozean hat das unbemannte chinesische Unterwasserfahrzeug „Haima“ („Seepferdchen“) 330 Kilogramm an Proben Kobalt-reicher Krusten im Gebiet um die Insel Yap im Westpazifik gesammelt.
„Haima“ ist ein Schiff, das eigens von China gebaut wurde. Es kann bis zu einer Tiefe von 4.500 Metern ferngesteuert tauchen und wurde von seinem Mutterschiff „Haiyang Liuhao“ („Ozean Nr. 6“) getragen. Das Unterwasserfahrzeug absolvierte sechs Tauchgänge und sammelte 330 Kilogramm Proben in einer Tiefe von 2.000 Kilometern. Die größte einzelne Probe wiegt 62 Kilogramm. „Haima“ hat zudem einen Durchbruch erzielt, da mit einer Bohrmaschine noch tieferliegende Krusten erreicht werden konnten.
„Wir haben die Bohrmaschine, die von einem Tiefseeroboter getragen wurde, genutzt, um in die Kobaltkruste zu bohren und daraus Proben zu entnehmen. Die Bohrmaschine reichte 80 Zentimeter in die Kruste hinein und konnte somit an Kobalt-reiche Proben gelangen“, sagte Wang Hongbin, stellvertretender Chefingenieur bei der geologischen Meeresforschung Guangzhou, die dem chinesischen Büro für geologische Forschung unterstellt ist.
Im nächsten Schritt wird die „Haiyang Liuhao“ mit der geologischen Untersuchung der Tiefsee beginnen.
„Zunächst werden wir mit unserer Erforschung von seltenen Erden im Westpazifik auf Basis unserer vorangegangenen Arbeiten fortfahren und diese auf die aussichtsreichen Ressourcen der seltenen Erden erweitern. Wir werden zudem eine umfassende Untersuchung der Tiefseeumgebung sowie Forschungen zu Auswirkungen auf den weltweiten Klimawandel durchführen“, sagte Xu Zhenqiang, Direktor der Einheit für Meeresgeologie des Grundlagen-Fachbereichs vom chinesischen Büro für geologische Forschung.
„Haiyang Liuhao“ wird voraussichtlich im Februar nächsten Jahres nach Guangzhou in der südchinesischen Provinz Guangdong zurückkehren.