Parteitag der weltgrößten Partei weckt hohe Erwartungen
Der 19. Parteitag der Kommunistischen Partei Chinas, der am Mittwoch begann, hat große Aufmerksamkeit aus aller Welt auf sich gezogen und viele Erwartungen geweckt.
Die über 2.200 Delegierten, die im Namen von mehr als 89 Millionen Mitgliedern der Kommunistischen Partei am fünfjährlichen Parteitag teilnehmen, werden ein neues Zentralkomitee und einen neuen Anti-Korruptionskörper wählen, sowie einen Plan für die Entwicklung des größten Entwicklungslandes der Welt für die nächsten fünf Jahre festlegen.
Da der 19. Parteitag die Richtung der Entwicklung Chinas für die nächsten fünf Jahre und darüber hinaus bestimmen wird, sind die Erwartungen auf der ganzen Welt hoch. Professor Tourk von Institute of Technology in Illinois sagte: "Ich erwarte, dass sich das Land in Zukunft weiter öffnet und mehr ausländische Direktinvestitionen zulässt."
Paul Sheard, Vize-Präsident der in New York City ansässigen Aktiengesellschaft S & P Global, geht davon aus, dass China die notwendigen Reformen beschleunigen wird, um ein langfristiges Wachstum aufrecht zu erhalten – notfalls auch auf Kosten eines geringeren kurzfristigen Wachstums.
"China sollte seine Reformen weiter vertiefen und das Rechtssystemen weiter ausbauen", sagte der brasilianische Experte Lins. Allerdings sei die Umsetzung von Reformen bei zunehmendem sozialem Fortschritt mit größeren Schwierigkeiten verbunden, die eine festere Entschlossenheit erforderlich machen. "Ich glaube aber, dass die KP Chinas diese hat."
Andere hoffen, dass China bei der Bewältigung globaler Herausforderungen wie Klimawandel und Handelsprotektionismus eine aktivere Rolle einnehmen wird. Gerishon Ikiara, ein internationaler Wirtschaftslehrer an der Universität von Nairobi, wies darauf hin, dass die Geschichte gezeigt habe, dass eine wirtschaftliche Globalisierung und eine freie und offene Wirtschaftspolitik mehr Nutzen als Schäden bringt.
Die Tatsache, dass Chinas aktive Beteiligung an der globalen wirtschaftlichen Zusammenarbeit und seine Unterstützung für einen offenen und freien Welthandel, nicht nur China sondern auch allen anderen Länder der Welt geholfen hat, sei hierfür ein gutes Beispiel, so Ikiara weiter. Er erwarte, dass China weiterhin eine führende Rolle bei der Gestaltung des globalen Systems der Handelsintegration spielen und so zum globalen Wachstum beitragen wird.
Für den ehemaligen japanischen Premierminister sind die derzeit drängendsten Probleme der Welt der Klimawandel und der Umweltschutz. "Ich hoffe, dass die neue chinesische Führung eine wichtige Rolle bei der Lösung globaler Umweltprobleme spielen wird."