Chinas Hochgeschwindigkeitszug fährt mit „chinesischer Geschwindigkeit“

22.10.2017

Von Qiang Wei, People's Daily


Nach einer kurzen Zugfahrt von viereinhalb Stunden erreicht ein „Fuxing“-Hochgeschwindigkeitszug von der chinesischen Hauptstadt aus kommend den Bahnhof Hongqiao in Shanghai, der 1.300 Kilometer von Beijing entfernt liegt. Der Shanghaier Bahnhof Hongqiao ist der am stärksten frequentierte Bahnhof Chinas. Von dort fährt durchschnittlich alle 84 Sekunden ein Hochgeschwindigkeitszug ab und dieser Abstand liegt damit noch 19 Sekunden unter den Abfahrten der U-Bahnzüge während der Rush Hour.



Ein „Fuxing“-Hochgeschwindigkeitszug hält im Nanjinger Südbahnhof.


Seit Inbetriebnahme von Chinas erster Hochgeschwindigkeitsstrecke mit 350 Kilometern pro Stunde am 1. August 2008, nämlich der Schnellfahrstrecke Beijing-Tianjin, haben sich Chinas Hochgeschwindigkeitszüge rasant entwickelt. In den letzten fünf Jahren ist Chinas Bau der Hochgeschwindigkeitsstrecken täglich um durchschnittlich neun Kilometer gewachsen. Mittlerweile erreicht die gesamte Länge der Hochgeschwindigkeitsstrecken in der Volksrepublik bereits 22.000 Kilometer und es wurden zudem 484 neue Bahnhöfe erfolgreich gebaut. China hat bereits das weltweit größte Hochgeschwindigkeitszugsnetz errichtet und das noch im Bau befindliche Netz soll Zentral- und Westchina umfassend abdecken.

Für zahlreiche Chinesen ist der Hochgeschwindigkeitszug die erste Wahl für kurze und mittellange Reisen. In vielen Städten sind die Bahnhöfe der Hochgeschwindigkeitszüge unmittelbar mit U-Bahn und Stadtbahn verbunden und die Fahrt mit dem Hochgeschwindigkeitszug ist ebenso bequem wie mit der U-Bahn. Täglich verkehren 251 Schnellzüge zwischen den beiden regierungsunmittelbaren Städten Beijing und Tianjin. Die Anzahl der Menschen, die in Tianjin wohnen, aber in Beijing arbeiten, wächst stetig. Am Wochenende fahren viele Beijinger gerne nach Tianjin, um dort Xiangsheng, ein traditionelles chinesisches komödiantisches Genre der darstellenden Künste in Form von Dialogen, anzuhören.



Die Echtzeit-Geschwindigkeit eines „Fuxing“-Zuges erreicht 352 Kilometer pro Stunde.


Chinas Hochgeschwindigkeitszug wird allmählich auch für das Ausland interessant. Er besitzt drei Vorteile, erstens verfügt er über fortschrittliche Technologie, ist sicher und zuverlässig; zweitens ist er preisgünstig und besitzt ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis; drittens besitzt er reiche Betriebserfahrungen und sein Standard wird in den folgenden 20 Jahren nicht zurückfallen. Die erste von einem chinesischen Unternehmen im Ausland gebaute Hochgeschwindigkeitsstrecke, nämlich die Bahnstrecke zwischen der türkischen Hauptstadt Ankara und der größten türkischen Stadt Istanbul, wurde bereits im Jahr 2014 in Dienst gestellt. Zudem gelten eine Reihe an Hochgeschwindigkeitszugsprojekten, wie die Jakarta-Bandung-Hochgeschwindigkeitseisenbahn in Indonesien, als vorteilhafte Visitenkarte beim Aufbau der „Belt and Road“-Initiative. In den kommenden Jahren werden weitere von China hergestellte Hochgeschwindigkeitszugsstrecken mit chinesischen Technologien und chinesischem Standard rund um den Globus zur Verfügung stehen.

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Quelle: people.cn

Schlagworte: Hochgeschwindigkeitszug,China,Fuxing