Experte kritisiert UNESCO für Aufschub der „Trostfrauen“ - Dokumente

03.11.2017

Nachdem die UNESCO die Aufnahme der Dokumente zu den „Trostfrauen“ für Japans Streitkräfte im Zweiten Weltkrieg in ihre Weltkulturerbe-Liste aufgeschoben hat, kritisierte ein chinesischer Wissenschaftler das Vorgehen. Die Organisation habe „ihren moralischen Kompass verloren“ und sich „dem Druck Japans gebeugt“.


Ein Denkmal für die "Trostfrauen" auf dem St. Mary Square in San Francisco. Das Denkmal wurde von der Koalition der Gerechtigkeit für die Trostfrauen errichtet, einer lokalen Nichtregierungsorganisation in den USA, die sich für die Opfer von Zwangsprostitution durch die japanische Armee während des Zweiten Weltkriegs einsetzt, Foto: Ma Dan, Xinhua.

 

Die UNESCO habe es versäumt, ihre „wahren Stimmen“ in der Geschichte der Menschheit zu bewahren, sagte Su Zhiliang, Direktor des Forschungszentrums für Chinesische „Trostfrauen“ an der Shanghai Normal University und Chefexperte des Programms „Stimmen der Trostfrauen“, gegenüber der Global Times.

 

Der Aufschub der Nominierungen zeige, dass sich die UNESCO ihrer „Verantwortung entzogen habe“, so Su.

 

Nach Angaben der Website der UNESCO hatte das Internationale Beratende Komitee (IAC) des UNESCO-Programms "Memory of the World" (MoW) die Verschiebung von den Nominierungen zu  den „Stimmen der „Trostfrauen“ und der „Dokumentation über „Trostrauen“ und das japanische Militär“ in die Memory of the World-Liste empfohlen.

 

Die IAC empfahl unterdessen, einen geeigneten Ort und eine geeignete Zeit für ein Treffen der betroffenen Parteien festzulegen, in der Hoffnung, alle Nominierungen zu vereinen und alle relevanten Dokumente zu berücksichtigen, teilte die UNESCO am Montag mit.

 

Su veröffentlichte am Dienstag eine Erklärung, in der er Japans Blockade gegen die Nominierungen verurteilte und die Entscheidung der UNESCO bedauerte.

 

Su sagte in seiner Erklärung, dass die Entscheidung des IAC auf Druck der japanischen Regierung getroffen worden sei. Die japanische Regierung versuche seiner Meinung nach, ihr Image zu verbessern.

 

Die Dokumente „Stimmen der ‚Trostfrauen‘“; Aufzeichnungen über Sexsklavinnen japanischer Soldaten während des Zweiten Weltkriegs, war von Nichtregierungsorganisationen aus acht Ländern und Regionen, einschließlich China, Südkorea, den Philippinen und Indonesien im Jahr 2016 unterstützt worden. Mindestens 400.000 asiatische Frauen waren zu Kriegszeiten gezwungen worden, Sexsklaven für japanische Soldaten zu werden.

 

Im September hatten rechtsgerichteten Kräfte Japans gedroht, die Mitgliedsbeiträge zu stornieren, wenn die UNESCO beschließen sollte, die Aufzeichnungen in das „Memory of the World Register“ aufzunehmen.

 

Experten des Falls würden sich diesen Monat in Seoul treffen, um das weitere Vorgehen zu besprechen und ein mögliches Treffen mit der japanischen Seite zu diskutieren, sagte Su.

 

Die UNESCO schrieb am Montag 78 neue Nominierungen für das internationale Memory of the World-Register aus, beantwortete jedoch bis zum Redaktionsschluss nicht die Anfrage der Global Times.

 

Das chinesische Außenministeriumsmitglied Lu Kang sagte im September, dass die „Stimmen der Trostfrauen“ den Menschen auf der ganzen Welt helfen werden, die „Grausamkeit des Krieges zu erkennen, an die Vergangenheit zu erinnern, den Frieden zu pflegen und die Würde der Menschheit zu schützen“. Er forderte Japan auf, korrekt zu handeln.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: UNESCO,Trostfrauen, China, Japan,Weltkulturerbe