China will sich verstärkt auf der Klimakonferenz einbringen

08.11.2017

China werde eine selbstbewusstere Position einnehmen und die Umsetzung der Übereinkunft von Paris zur Bekämpfung der globalen Erwärmung auf der gerade in Bonn stattfindenen Klimakonferenz vorantreiben,  heißt es aus Kreisen der chinesischen Delegation.

 

"China wird sein bestes tun, um seine eigenen Klimaziele zu erfüllen, wobei wir  nicht ausschließen, dass wir mehr erreichen, als wir uns vorgenommen haben," sagte Gou Haibo vom chinesischen Außenministerium und Delegierter auf der UN-Klimakonferenz in Bonn auf einer Pressekonferenz.

 

Tausende Abgesandte haben sich zum diesjähigen Klimagipfel versammelt, der zwei Wochen lang in Bonn tagt.

 

Gou sagte, dass China in der Lage sein, seine Zielmarken zur Verringerung des Kohlendioxidausstoßes vorzeitig zu erfüllen. Ursprünglich war vorgesehen, den Ausstoß pro Einheit des Bruttoinlandsproduktes bis zum Jahr 2020 um 45 Prozent gemessen am Stand  des Jahres 2005 zu reduzieren. 

 

Sein Kommentar folgte der Entscheidung von US-Präsident Trump, aus der Übereinkunft von Paris auszusteigen, auf den Fuss. Die damalige Erklärung Trumps hatte der weltweiten Zuversicht, einen bedeutenden Schritt im Kampf gegen die Folgen des Klimawandels zu setzen, einen harten Schlag versetzt.

 

Während über die Entscheidung der USA weiterhin Unsicherheit besteht, wächst die Zuversicht Chinas, auf der Klimakonferenz eine führende Rolle zu spielen, indem seine Delegation konstruktive Pläne und Vorschläge unterbreite, so Gou.

 

Von den 83 Vorschlägen, die von 200 Teilnehmer eingebracht worden sind, stammen fünf aus China.

 

Lu Xinming, stellvertretender Leiter der Abteilung für Klimawandel bei der Kommission für Reform und Entwicklung, dem höchsten Wirtschaftsplanungsgremium der Volksrepublik China, sagte, dass sein Land die Verantwortung habe, zu führen und anderen Staaten dabei zu helfen, die Herausforderungen im Kampf gegen den Klimawandel zu bestehen.

 

Lu legte dar, dass eine größere Kraftanstrengung im Kampf gegen die Folgen des Klimawandels nicht bedeute, dass China an die Stelle der USA als Geldgeber trete.

Washington hatte drei Milliarden US-Dollar in den Green Climate Fund einbringen wollen, tatsächlich aber nur rund eine Milliarde überwiesen. Der Fonds will Gelder aus Industriestaaten für Umweltprojekte in Entwicklungsländern bereitstellen.

 

In Anbetracht von Chinas schnellem Wirtschaftswachstums und seines starken Engagements in Klimafragen setze die internationale Gemeinschaft zum Schließen der Finanzlücke auf Beijing.

"So viel wie möglich in China zu leisten, ist der größte Beitrag, den wir leisten können," sagte Lu.

 

Diese Bemerkungen werden von Bai Yunwen, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Nichtregierungsorganisation Greenovation Hub, reflektiert. Eine führende Rolle zu übernehmen, heiße nicht, dass China seine Klimaziele anheben müsse, um die Führerschaft zu erlangen. Abgesehen von der Reduzierung des eigenen Kohlendioxidaustoßes habe China eine bedeutende Rolle dabei gespielt, weniger entwickelten Ländern dabei zu helfen, dem Klimapakt beizutreten, sagte sie.

 

"China als einen Wegbereiter zu betrachten mag angemessener sein als in uns einen Anführer zu erblicken," sagte sie.



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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Klimakonferenz,Bonn,Kohlendioxidausstoß