Zhao Wei und ihr Mann werden 5 Jahre vom Kapitalmarkt ausgeschlossen
Wegen Marktverstößen wurden die Schauspielerin Zhao Wei und ihr Ehemann Huang Youlong fünf Jahre vom chinesischen Wertpapiermarkt ausgeschlossen. Dies geht aus den Akten der Zhejiang Sunriver Culture Co. hervor, die Zhaos Firma im Februar dieses Jahres vergeblich aufzukaufen versuchte. Zhao und Huang wurden jeweils mit einer Buße von 300.000 Yuan bestraft.
Die Schauspielerin Zhao Wei
Die 41-jährige Zhao ist nicht nur als Star in der Unterhaltungsindustrie bekannt, sondern auch als Investorin. Sie und ihr Ehemann Huang Youlong besaßen laut einer behördlichen Anordnung Anfang dieses Jahres ein Vermögen von mehr als 5 Milliarden Yuan (753 Millionen Dollar). Die Strafe und das Marktverbot wurden dem Paar auferlegt, nachdem die chinesische Börsenaufsicht eine von Zhao geplante Übernahme unter die Lupe nahm.
Zhaos Firma versucht bereits seit Ende 2016 die Zhejiang Sunriver Culture Co. zu übernehmen. Damals hieß das an der Shanghaier Börse gehandelte Unternehmen noch Zhejiang Wanjia Co. Dazu verwendete Zhao eigene Gelder in der Höhe von 60 Millionen Yuan sowie weitere 3 Milliarden Yuan, die andere Firmen beisteuerten.
Nach Angaben der Shanghaier Börse wollte Zhao damals etwa 30 Prozent der Anteile an Zhejiang Wanjia Co. erwerben. Während Wanjias Kapitalisierung bei 10 Milliarden Yuan lag, hatte Zhaos Firma Longwei Culture and Media nur ein Kapital von 2 Millionen Yuan. Longwei brach den Deal im März ab und verursachte erhebliche Schwankungen bei den Aktienkursen von Zhejiang Wanjia.
Die chinesische Börsenaufsicht sagte, dass Zhaos Firma versucht habe, ein an der Börse gelistetes Unternehmen zu kaufen, indem diese lediglich einen Firmenmantel erwirbt. Mit der Ankündigung sollten Markt und Investoren irregeführt werden. Zhaos Unternehmen habe nicht über ausreichende Eigenmittel verfügt und die Finanzierung durch andere Unternehmen sei ungewiss gewesen.
Zhaos Unternehmen hatte trotzdem eine Reihe von Ankündigungen über den Akquisitionsplan veröffentlicht, die nicht der tatsächlichen Situation entsprachen. Damit habe sie mit falschen Dokumenten die Regeln zur Offenlegung verletzt. Dieses Vorgehen habe die Marktgleichheit und die Transparenz beeinträchtigt und die Anlegerstimmung sowie das Vertrauen in den Wertpapiermarkt verschlechtert.
Laut dem chinesischen Wertpapiergesetz bedeutet das fünfjährige Verbot, dass Zhao und ihr Mann in den kommenden fünf Tagen von allen Führungspositionen in börsennotierten Unternehmen zurücktreten müssen und während fünf Jahren nicht mehr im Handel mit Wertpapieren tätig sein können. "Ihr Recht, Aktien im Sekundärmarkt zu handeln, ist jedoch nicht eingeschränkt", sagte Ma Yu, ein Berater der Anwaltskanzlei Shanghai Shenhong.
Laut Cheng Yimin, Chefanalyst von China Post Securities, zeigen das Verbot und die Geldbuße, dass die Aufsichtsbehörden die Handelsbedingungen auf dem Wertpapiermarkt verbessern wollen. Die Bestrafung entspreche den bestehenden Regeln und Gesetzen.