Schnäppchenjäger haben eine Rekordsumme von 168,2 Milliarden Yuan (21,7 Milliarden Euro) zum diesjährigen Singles-Day am Samstag ausgegeben.

Schnäppchenjäger haben eine Rekordsumme von 168,2 Milliarden Yuan (21,7Milliarden Euro) zum diesjährigen Singles-Day am Samstag ausgegeben, als der Internethandels-Gigant Alibaba den Online-Kaufrausch zu Ladengeschäften und über die Grenzen des Landes hinaus brachte, indem er auf Chinas technologisches Können setzte. Die Ausgabenstiegen am diesjährigen Event zum 11. November – dem neunten bislang – um 39,3 Prozent: Konsumenten aus 225 Ländern und Regionen scheffelten Produkte wie Kleidung, Handysund Motorfahrzeuge von 140.000 Marken, die Werbeaktionen zu dem großen jährlichen Fest anboten. Der Technik-Gigant brach den Rekord von vergangenem Jahr von 120,7 Milliarden Yuan um kurz nach 13 Uhr und nahm Fahrt auf, als ausländische Konsumenten sich auf der Suche nach guten Deals aus China am Nachmittag dem Kaufrausch anschlossen. Damit wurden die Gesamtverkäufe des Black Friday und des Cyber Monday in den USA vom vergangenen Jahr in den Schatten gestellt. Man wolle das 'China-Phänomen' in die ganze Welt tragen, so Alibaba-Chef Daniel Zhang in Shanghai, wo eine hochkarätig besetzte Countdown-Gala den Vorhang zum Fests öffnete.

Der Einkaufsrausch, der als Internetscherz zu dem bezeichnenden Datum 11.11., das aussieht wie vier einzelne Personen, begann, hat weitere Internetgiganten angezogen. JD.com meldete Absätze in Höhe von 127,1 Milliarden Yuan während eines elftägigen Werbe-Zeitraums, und die grenzüberschreitende Website kaola.com von NetEase verzeichnete am Samstag das Vierfache an Transaktionen im Jahresvergleich, ohne spezifische Zahlen zu nennen. Dies sei ein Fest nicht nur für den Online-Einzelhandel, sondern der chinesischen Konsumwirtschaft allgemein, so Matthew Crabbe, Forschungsdirektor für den asiatisch-pazifischen Raum bei dem Beratungsunternehmen Mintel. Der Einfluss des Mobile-Payment und intelligenter Logistik habe dieses rasante Wachstum unterstützt.

Neun von zehn Personen nutzten Alibaba zufolge mobile Apps zum Bezahlen, wobei über die Alipay-App des Unternehmens 1,48 Milliarden Transaktionen in 24 Stunden getätigt wurden und diese mit einem Spitzenwert von 256.000 Transaktionen pro Sekunde bearbeitet wurden. Unterdessen beschleunigten Roboter, Algorithmen und der ausgeweitete Einsatz von ausländischen Lagerhallen die Lieferung von 812 Millionen Sendungen in China und im Ausland. Einige Offline-Shops machten ebenfalls mit und verwandelten sich in Smart-Stores, die es den Käufern ermöglichten, die Produktverfügbarkeit an anderen Standorten abzurufen und eine rechtzeitige Lieferung vor die Haustür zu bekommen, während sie mit ihren Handys bezahlten. Gary Chu von der E-Commerce-Abteilung des US-Kosmetikherstellers Estee Lauder in China sagte, die Nutzung von Massendatenanalyse durch chinesische Technikfirmen könne helfen, Kunden präzise zu lokalisieren und zu behalten, etwas, was man mit dem traditionellen Einzelhandel nicht erreicht hätte.