Chinas Kabinett hat eine Richtlinie für die Entwicklung des "industriellen Internets", der Verflechtung von Industrie und Internet, vorgestellt.

Chinas Kabinett hat eine Richtlinie für die Entwicklung des "industriellen Internets", der Verflechtung von Industrie und Internet, vorgestellt. Bis 2025 sollte die industrielle Internetinfrastruktur, die alle Regionen und Sektoren abdeckt, im Wesentlichen vollständig sein, heißt es in der Richtlinie des Staatsrats. Spätestens 2035 soll China in Schlüsselsektoren des industriellen Internets weltweit führend sein. Ab 2050 dürfte China im Hinblick auf die Gesamtstärke seines industriellen Internets zu den Spitzenländern gehören. Die Entwicklung des industriellen Internets sei ein Muss für Chinas Produktionssektor im internationalen Wettbewerb, sagte Chen Zhaoxiong, stellvertretender Minister für Industrie und Informationstechnologie.

Die Richtlinie listete wichtige Aufgaben und Projekte auf, darunter die Erhöhung der Internetgeschwindigkeit und die Reduzierung von Kosten, die Festlegung von Standards für das industrielle Internet, die Einrichtung von Innovationszentren und die Verbesserung der Netzwerksicherheit. Gleiche Marktzugangsbedingungen werden ausgebaut, die finanzpolitische Unterstützung wird gestärkt und die direkte Finanzierung wird erhöht, heißt es weiter. Vorrang wird der Entwicklung einer fortschrittlichen, intelligenten und umweltfreundlichen Fertigung gegeben.

Das Ministerium für Industrie und Informationstechnologie habe 206 Pilotprojekte für die intelligente Fertigung ausgewählt, von denen sich 28 auf die Innovation des industriellen Internets beziehen, sagte Xie Shaofeng, ein Beamter des Ministeriums. Die Nationale Kommission für Entwicklung und Reform (NDRC) sagte am Montag, dass in den nächsten drei Jahren mehr Energie in eine Reihe fortschrittlicher Fertigungssektoren, einschließlich Schienenverkehr, Autos und Landmaschinen, fließen wird. Die Wettbewerbsfähigkeit in ausgewählten Sektoren wird erheblich verbessert, so die NDRC weiter, und betonte die kombinierte Entwicklung der Realwirtschaft und des Internets. Zu den weiteren Sektoren gehören hochwertige medizinische Geräte und Medikamente, neue Materialien und Robotertechnik. Da Chinas Vorteil hinsichtlich der Billiglohnarbeit schwindet, motiviert das Land die heimischen Hersteller, die globale Wertschöpfungskette aufzustocken. Die Strategie "Made in China 2025", die der deutschen Industrie 4.0 entspricht, wurde 2015 angekündigt.