Umstrittene Augentropfen: Behörden fordern Tests von Pharma-Konzern
Die chinesischen Gesundheitsbehörden haben „Shapuaisi Pharmaceutical“ aus Zhejiang aufgefordert, mit dem Testen der klinischen Wirksamkeit seiner umstrittenen Augentropfen zu beginnen und die Ergebnisse innerhalb der nächsten drei Jahre vorzulegen, berichtete thepaper.cn am Mittwoch.

Viele Patienten würden keine angemessene ärztliche Behandlung in Anspruch nehmen, weil sie fälschlicherweise davon ausgingen, dass die umstrittenen Augentropfen dem Grauen Star (Katarakt) vorbeugen oder ihn sogar heilen könnten, kritisierte DXY.com, eine populäre medizinische Ratschlag-Website in einem Blog-Artikel.
In einer Erklärung, die am Mittwoch auf der offiziellen Website veröffentlicht wurde, forderten die China Food and Drug Administration (CDFA) und die Behörden der Provinz Zhejiang das Pharma-Unternehmen auf, Tests an seinem Bendazac-Lysin-Augentropfenprodukt Shapuaisi durchzuführen.
In der Erklärung hieß es außerdem, dass dem Zentrum für Medikamentenbewertung innerhalb von drei Jahren ein Bewertungsbericht über Shapuaisi vorgelegt werden müsse. In der Mitteilung hieß es zudem, dass die Werbung für das Produkt in strikter Übereinstimmung mit dem Inhalt des Arzneimittels stehen müsse. Übertreibungen, die Verbraucher irreführen könnten, seien nicht erlaubt.
„Gegenwärtig gibt es kein Medikament, das einen Grauen Star effektiv verhindern oder heilen könnte“, sagte Cui Hongping, Direktor der Augenheilkunde des East Hospital der Shanghai Tongji University gegenüber thepaper.cn. Er sagte, dass alle auf dem Markt verfügbaren Augentropfen und oralen Medikamente, einschließlich Shapuaisi, zur Behandlung von einer Katarakt nicht wirksam seien.
Cui ist einer der einheimischen Experten, die zuerst die Wirksamkeit von Shapuaisi in Frage gestellt hatten. Im Jahr 2013 veröffentlichte er einen Artikel in den sozialen Netzwerken, der die Übertreibung und Irreführung von Shapuaisi kritisierte.
„Einige der Patienten, die ich kenne, verwenden Shapuaisi seit etwa zwei oder drei Jahren“, sagte Cui. Ihre Linsen seien mit der Zeit immer schlechter geworden, von etwas undurchsichtig bis hin zu einer mittleren und schließlich einer ernsten Augenlinsentrübung, fügte er hinzu. Sie seien erst dann für eine Operation gekommen, als aus einer „kleinen Krankheit“ etwas „Ernsthaftes“ geworden sei, so Cui.
Er sagte auch, dass eine Operation bislang der einzige Weg sei, den Grauen Star zu behandeln.












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