Wie die Welt über China denkt

21.12.2017

Das chinesische Zentrum für internationale Meinungsumfragen hat am 16. Dezember die Ergebnisse einer internationalen Umfrage zu Chinas Image und Einfluss in der Welt vorgestellt. Über 80 Prozent der Befragten sind der Meinung, China sei bereits Weltmacht oder auf dem Weg dorthin. Wörter wie „Blüte”, „Erfolg” und „Selbstvertrauen” werden mit China in Verbindung gebracht.


Die Skyline des Shanghaier Stadtteils Pudong


Auf dem Weg

Das chinesische Zentrum für internationale Meinungsumfragen hat zwischen dem 11. November und 8. Dezember 17.583 Menschen aus 17 Ländern zu Chinas Image und Einfluss in der Welt befragt. Es wurden unter anderem Menschen aus China, den Vereinigten Staaten, Russland, Japan, Deutschland, England, Frankreich, Brasilien und Südafrika befragt.

39,7 Prozent der ausländischen Befragten sind der Meinung, dass China bereits Weltmacht sei. 42,4 Prozent sind der Meinung, China sei auf dem Weg zur Weltmacht.

In Spanien, Brasilien, der Ukraine und Kasachstan stufen die meisten Menschen China bereits als Weltmacht ein, in Spanien sind 69,2 Prozent dieser Meinung. In den alten Industrienationen Frankreich, England und Deutschland sind vergleichsweise wenige Menschen dieser Auffassung, in Frankreich nur 11,5 Prozent. China selbst liegt im Mittelfeld, dort sind 30,5 Prozent der Meinung, China sei bereits eine Weltmacht.

Weltmacht – was heißt das eigentlich? Laut Scott Kennedy vom Zentrum für Strategische und Internationale Studien spielen die drei Aspekte militärische Stärke, wirtschaftlicher Einfluss und Soft Power eine entscheidende Rolle.

„China ist ein großes Land von globaler Bedeutung, daran gibt es keine Zweifel, aber von einer wirklichen Weltmachtstellung ist China noch entfernt, das muss man ganz nüchtern erkennen”, so Kennedy. Laut Prof. Lin Limin von der Universität für Internationale Beziehungen gehört China in den Bereichen Wirtschaft und Technik mit zur Weltspitze, in anderen Bereichen ist China aber noch vergleichsweise schwach. „China ist die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt, aber gemessen an der Wirtschaftsleistung pro Kopf liegt China relativ weit hinten. Außerdem gibt es noch große Probleme wie Armut und Umweltverschmutzung, die nur unter großen Anstrengungen gelöst werden können”, so Lin.


Chinas globales Image

Über 30 Prozent der ausländischen Befragten bringen mit China den Begriff „florierend” in Verbindung. Andere Umfragen machen deutlich, dass dieses Image mit der wirtschaftlichen Stärke Chinas zu tun hat. Außerdem schafft China international Arbeitsplätze.

Einem Bericht der Internationalen Arbeitsorganisation zufolge gibt es jedes Jahr 2,2 Millionen Arbeitslose mehr. China hat in den letzten Jahren international Arbeitsplätze geschaffen, das chinesische Staatsfernsehen hat dazu eine internationale Umfrage durchgeführt. Über 60 Prozent der Befragten bringen das Wort „Erfolg” mit chinesischen Unternehmen im Ausland in Verbindung; drei von zehn Ausländern glauben, von chinesischen Arbeitsplätzen profitieren zu können.

Was China in internationalen Angelegenheiten angeht, wählten 22,5 Prozent der Befragten das Wort „kompliziert”, 20,9 Prozent stimmten für „selbstbewusst”. Das zeigt, dass man im Ausland ein differenzierteres Verständnis von China hat.


Internationale Gemeinschaft

Der 19. Parteitag hat die Aufmerksamkeit der Welt auf China gelenkt. Über 70 Prozent der Befragten haben Vertrauen in China oder sind zumindest neutral eingestellt. Über 60 Prozent sind der Meinung, das eigene Land müsse positive Beziehungen zu China unterhalten.

„International hat sich China immer konstruktiv und offen gezeigt”, so Prof. Lin. Die auf dem 19. Parteitag formulierte Vision von friedlicher Global Governance durch Konsultationen, Zusammenarbeit und Vorteile für jedermann sei eine Herausforderung für die westlich geprägte Staatenordnung.

Die Vision von friedlicher Global Governance durch Konsultationen, Zusammenarbeit und Vorteile für jedermann; eine Schicksalsgemeinschaft aller Menschen; die Neue Seidenstraße; die Asiatische Infrastrukturinvestmentbank – wie kann die Welt noch mehr davon profitieren?

Laut Prof. Lin vertritt China den Standpunkt, dass die globalen Angelegenheiten aller auch mit allen gemeinsam geregelt werden müssen. In der internationalen Staatengemeinschaft müssen die Unterschiede zwischen westlichen und anderen Ländern aufgelöst, die Welt jenseits des Westens mehr in den Mittelpunkt gerückt, in die internationale Staatengemeinschaft eingebunden werden, um die Welt friedlicher und besser zu machen.

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Quelle: People.cn

Schlagworte: China,Image,Meinungsumfrage