Nordkoreanisches Orchester tritt bei Olympischen Spielen auf

16.01.2018

Ein 140-köpfiges nordkoreanisches Orchester soll im nächsten Monat bei den Olympischen Winterspielen in Südkorea auftreten, kündigten beide Seiten am Montag an. Die Veranstaltung ist im Rahmen des Versuchs der zögerlichen Wiederannäherung der beiden Staaten nach monatelangen Spannungen über das Atomprogramm Pjöngjangs zu sehen.


Der Leiter der südkoreanischen Delegation, Lee Woo-sung (rechts), und sein nordkoreanisches Gegenüber Kwon Hook-bong reichen sich vor ihrem Gespräch über die Olympiateilnahme Nordkoreas in Panmunjom auf nordkoreanischem Staatsgebiet die Hand.


Letzte Woche hatte sich der Norden bereiterklärt, Sportler und hochrangige Funktionäre zu den Winterspielen in Pyeongchang zu entsenden.


Beide Seiten kamen darin überein, dass die nordkoreanische Delegation von einer Künstlergruppe begleitet werden solle. Um die Einzelheiten auszuhandeln, haben sich am Montag jeweils vier Regierungsvertreter beider Länder im Waffenstillstandsort Panmunjom getroffen.


Die 140 Mitglieder des Samjiyon Orchesters werden in der Hauptstadt Seoul und in der Stadt Gangneung im Osten des Landes nahe des Olympiaortes Pyeongchang auftreten, heißt es in einem gemeinsamen Kommunique.


"Der Süden wird für die Sicherheit und Bequemlichkeit der Nordkoreaner in jeder Hinsicht Sorge tragen,” sagt die Stellungnahme ohne die Daten der Konzerte zu nennen.

Wenn die Konzerte tatsächlich zustandekämen, so wären dies die ersten Auftritte nordkoreanischer Künstler in Südkorea seit dem Jahr 2002, während einer kurzen Periode des Tauwetters in den Beziehungen beider Koreas.


Der damalige Staatschef Kim Jong-il schickte Dutzende von Sängern, Tänzern und Musikern nach Seoul. Damals regierte im Süden Präsident  Kim Dae-iung.


Beim Treffen am Montag war Hyon Song-wol Teil der nordkoreanischen Delegation. Sie ist die Frontwoman der Frauenband Moranbong. Dies hatte Spekulationen genährt, dass Moranbong möglicherweise vor Auftritten im Süden stünde. In der gemeinsamen Stellungnahme wurde die Popgruppe jedoch nicht erwähnt.

In der südkoreanischen Verhandlungsdelegation waren auch die Leiter des staatlichen Koreanischen Symphonieorchesters, was möglicherweise ein Hinweis auf gemeinsame Auftritte von Klangkörpern aus beiden Korea sein könnte.

Die beiden Länder kamen darin überein, am Mittwoch in Panmunjom Gespräche über die Teilnahme nordkoreanischer Sportler an den Winterspielen zu führen. Kommenden Samstag soll dann im schweizerischen Lausanne mit dem Internationalen Olympischen Komitee über die Zahl der Teilnehmer aus Nordkorea gesprochen werden.

Südkorea habe laut Medienberichten, die einen Minister zitierten, einen gemeinsamen Einzug der Mannschaften beider Koreas ins Stadion während der Eröffnungszeremonie vorgeschlagen sowie die Aufstellung eines gemeinsamen Damen-Eishockeyteams.


Der Leiter der südkoreanischen Delegation, Lee Woo-sung (rechts), und sein nordkoreanisches Gegenüber Kwon Hook-bong reichen sich vor ihrem Gespräch über die Olympiateilnahme Nordkoreas in Panmunjom auf nordkoreanischem Staatsgebiet die Hand.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Nordkorea,Olympische Spiele,Atomprogramm