Chinas höchste Aufsichtsbehörde geht gegen Online-Betrug durch Wohltätigkeitsorganisationen vor

18.01.2018

Chinas höchste Aufsichtsbehörde für Wohltätigkeitsorganisationen hat mit Kreditstrafen für solche Organisationen gedroht, die gegen Regeln bezüglich Online-Spendensammlungen verstoßen.

Chinas höchste Aufsichtsbehörde für Wohltätigkeitsorganisationen hat mit Kreditstrafen für solche Organisationen gedroht, die gegen Regeln bezüglich Online-Spendensammlungen verstoßen, und davor gewarnt, die Aktivität in unreguliertes "Online-Betteln" umzuwandeln. Ma Xin, Direktorin der Verwaltung von Wohltätigkeitsorganisationen beim National Bureau for Social Organization Management, gab die neuen Maßnahmen in einem Exklusiv-Interview als Antwort auf einen Online-Spendenskandal vergangenen Monat bekannt. Sie sagte, dass die Maßnahme das Wohltätigkeitsgesetz bei der Bestrafung von Verstößen durch Online-Wohltätigkeitsorganisationen ergänze und eine längere Wirkung habe als die gesetzlich vorgeschriebenen Strafen. „Wohltätigkeitsorganisationen werden Aufzeichnungen über ihre Kreditwürdigkeit haben und müssen mit Strafen wie höhere Besteuerung oder Ausschluss von Regierungsverträgen rechnen“, sagte sie.

Gemäß dem Gesetz, das 2016 in Kraft trat, dürfen Wohltätigkeitsorganisationen mit Lizenzen zur Beschaffung von Geld aus der Öffentlichkeit nur Online-Programme auf Websites betreiben, die vom Ministerium für zivile Angelegenheiten benannt wurden. Das Ministerium hat 2016 zwölf Websites benannt - darunter auch Tencent Charity. Die Liste soll dieses Jahr erweitert werden. Nach dem Wohltätigkeitsgesetz werden Wohltätigkeitsorganisationen Warnungen erhalten und aufgefordert werden, innerhalb einer bestimmten Zeit Unstimmigkeiten in Ordnung zu bringen, wenn sie auf anderen als den zwölf genehmigten Websites Spenden sammeln.

Ein Online-Spendenskandal im Dezember hat den Verdacht der Öffentlichkeit über die Glaubwürdigkeit von Wohltätigkeitsprogrammen in der Internet-Plus-Ära geweckt. Ein Spendenprojekt, das angeblich Spender mit armen Kindern zusammenbrachte, die am Geburtstag des Spenders geboren wurden, erschien am 22. Dezember auf WeChat und erlangte breite Aufmerksamkeit. Das Programm wurde von der Aiyou Future Foundation mit Sitz in Shenzhen auf der Website 0fenbei.com, einer Seite zur Armutsbekämpfung, ins Leben gerufen. Einige Internetnutzer stellten jedoch bald fest, dass Bilder von bedürftigen Jugendlichen in mehreren Profilen erschienen, und viele vermuteten, dass das Programm ein Betrug war. Die Website gehörte nicht zu den zwölf genannten. Das Büro für zivile Angelegenheiten in Shenzhen in der Provinz Guangdong leitete eine Untersuchung gegen das Programm ein.

Ma von der Wohltätigkeitsverwaltung sagte, es sei "technisch unglaubwürdig", in Echtzeit festzustellen, ob Spendenprogramme auf illegalen Webseiten durchgeführt werden, aber ihre Verwaltung arbeite an dem Problem. Sie sagte, China habe einen Anstieg der Anzahl an Einzelspendern verzeichnet, da das mobile Internet und Online-Zahlungen die Spenden so einfach wie ein "Klick auf den Bildschirm" gemacht hätten. Laut Ma's Verwaltung wurden seit dem Inkrafttreten des Wohltätigkeitsgesetzes im Jahr 2016 mehr als eine Milliarde Yuan (127 Millionen Euro) an Spenden online getätigt. Ein von Tencent geführtes Programm hat seitdem 950 Millionen Yuan eingenommen, an dem mehr als 45 Millionen Menschen teilnahmen.


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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: China,Wohltätigkeit,Kreditstrafe,Spenden