„Belt and Road"-Staaten sollen Hilfe in Sachen Organspende bekommen
China will anderen „Belt and Road“-Staaten beim Aufbau von Systemen zur Verteilung von Spenderorganen helfen.
China hat im Bereich Organspende große Fortschritte gemacht und verspricht, andere Teilnehmern der „Belt and Road“-Initiative zu unterstützen.
Laut dem ehemaligen Gesundheitsminister Huang Jiefu will China bei der Einrichtung von Systemen zur Verteilung von Spenderorganen helfen.
„Wir hoffen, dass unsere Erfolge ein Anknüpfungspunkt für andere Länder mit ähnlichem kulturellen Hintergrund und gesellschaftlichen Entwicklungsstand sein können“, erklärt Huang, nun Vorsitzender der Staatskomitees für Organspenden und Transplantationen im Interview mit China Daily.
„Viele asiatische und afrikanische Länder tun sich mit der postmortalen Organspende schwer, aber China hat in dem Bereich in kurzer Zeit viel geschafft“, so Huang.
Viele „Belt and Road“-Staaten, darunter Pakistan und die Mongolei wollen mit China kooperieren und eigene Systeme zur Verteilung von Spenderorganen einführen, so Huang weiter.
Letztes Jahr hat es in China einen neuen Durchbruch in Sachen Organspende gegeben, 5100 Menschen haben nach ihrem Tod Organe gespendet und 2400 Menschen haben noch lebend an Verwandte gespendet.
„Das bedeutet, dass wir in China jetzt 5,38 Spenden auf eine Million Einwohner haben, womit China zu den führenden Ländern in Asien gehört“, erklärt Huang.
Laut Staatlicher Kommission für Gesundheitswesen und Familienplanung gab es 2016 4080 Spenden von Toten.
Seit 2015 ist die Zahl der Spenden stark angestiegen. China hat in dem Jahr Spenderorgane von Hingerichteten verboten. Letztes Jahr gab es dreimal so viele Spenden von Toten wie 2014. Dies belegen Daten der China Organ Transplantation Development Foundation.
Mit fast 16.000 Transplantationen im letzten Jahr habe China nach den USA die meisten Spender und Spenderorgane, so Guo Yanhong, Verantwortlicher bei der Staatlichen Kommission für Gesundheitswesen und Familienplanung
Laut Huang hat China ein flächendeckendes System zur Vergabe von Spenderorganen eingerichtet, das sich an die Richtlinien und ethischen Standards der Weltgesundheitsorganisation hält und auch chinesischen kulturellen Traditionen und dem gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklungsstand entspricht.
Die Einrichtung eines fairen und transparenten Systems der Organvergabe habe auch maßgeblich dazu beigetragen, dass es nun mehr Spender und Spenderorgane gebe, so Huang weiter.
Wang Lu koordiniert Organspenden am You’an-Krankenhaus in Beijing und versucht dort Familien und todkranke Patienten zur Organspende zu bewegen. Ihre Arbeit sei jetzt einfacher, weil sich immer mehr Leute mit der Vorstellung anfreunden.
„Oft bin ich gerührt von den Familien der Patienten, wenn ich sehe, dass sie der Spende ihrer Angehörigen zustimmen“, erzählt Wang.
Normalerweise könne ein Arzt mit den gespendeten Organen drei bis sechs Leben retten.
Laut dem Chinesischen Zentrum für Organspenden waren am 24. Dezember mehr als 373.000 Menschen als Spender registriert.
Trotz der steigenden Zahlen fehlen in China wie in vielen anderen Ländern nach wie vor Spenderorgane. Jedes Jahr brauchen in China etwa 300.000 Menschen mit schweren Krankheiten Spenderorgane, erklärt Huang.