China verschärft Regeln für irrationale Investitionen im Ausland
Durch neue Regeln, die am Donnerstag in Kraft getreten sind, hat China die Kontrolle von irrationalen Auslandsinvestitionen in den Immobiliensektor und die Unterhaltungsbranche verschärft. Investitionen, die im Einklang mit dem Gesetz stehen, sollen jedoch weiterhin gefördert werden.
Die neuen Regeln würden die Wachstumsrate von Chinas Auslandsinvestitionen senken und diejenigen Projekte stärken, die einen positiven Effekt für die heimischen Industrien hätten, sind sich Experten einig.
Viele Unternehmen reagierten gelassen auf die Gesetzesänderung. Die E-Auto-Firma BYD sagte der Global Times, die neuen Regeln hätten keinen Einfluss auf das Geschäft und die Unternehmensstrategie werde nicht geändert. BYD hat in ausländische Werke investiert, darunter in den USA.
Eine Vorlage des Staatsrates von August letzten Jahres legte fest, dass Übersee-Investitionen in Immobilien, Hotels, Kinos und in die Unterhaltungsindustrie eingeschränkt werden sollen, Investitionen in Glücksspiel sollten vollständig verboten werden.
Xi Junyang, ein Finanzprofessor an der Shanghai-Universität für Finanzen und Wirtschaft, sagte der Global Times am Donnerstag, da die Expertise einiger möglicher Investoren auf Bereiche begrenzt sei, die von den Regulierungsbehörden vorgegeben seien, müssten diese ihre Pläne, Auslandsinvestitionen zu tätigen, aufgeben. Dies beeinträchtige das Wirtschaftswachstum des Landes. „Da sich das Wachstum der chinesischen Wirtschaft jedoch fortsetzt, könnten auch die Auslandsdirektinvestitionen (ODI) weiter ansteigen“, sagte er.
Zhang Ning, ein Forscher an der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften, sagte am Donnerstag, der Standpunkt der Regierung in Bezug auf ODI habe einen Wandel vollzogen von Offenheit im Jahr 2016 zu einer strengeren Haltung ein Jahr später. Vergangenes Jahr hatten die Behörden zahlreiche Auslandsinvestitionen als irrational eingestuft.
Die chinesischen Behörden hatten unlängst die Kontrollen von aggressiven Auslandsinvestitionen von Unternehmen wie Dalian Wanda, HNA und der Anbang-Versicherungsgruppe verschärft. „Die neuen Regeln verstärken die Aufsicht über einige Investitionen und machen diese schwieriger, doch es ist wichtig zu betonen, dass die neuen Regeln keinesfalls darauf abzielen, Investitionen, die unter die sensible Kategorie fallen, völlig zu verbieten“, sagte Zhang. Investitionen, die durch rechtmäßiges Vermögen gedeckt seien, würden auch weiterhin genehmigt werden, stellte er klar.
Der Autohersteller Geely aus Zhejiang hatte mit seinem Entschluss, für neun Milliarden US-Dollar zehn Prozent von Daimler aufzukaufen, weltweit für Aufsehen gesorgt. Ein Vorstandsmitglied von Geely hob am Dienstag hervor, sein Unternehmen habe das Geld aus dem Ausland beschafft und verneinte die Vermutung einiger chinesischer Medien, dass dafür staatliches Kapital verwendet worden sei.