Einzelhandelskäufer sorgen sich um das Gespenst der Zoll-Tarife

26.03.2018

US-Präsident Donald Trump hat am Donnerstag ein Memorandum unterzeichnet, das zu Zolltarifen im Wert von 60 Milliarden US-Dollar auf Güter führen könnte, die aus China importiert werden. Viele Menschen in den USA schätzen derzeit die Auswirkungen dieser Maßnahmen ab. Vor der Ankündigung am Donnerstag sprach China Daily mit Einkäufern aus dem Gebiet Washington. Die größeren US-Verkaufsketten wie beispielsweise Macy's, Target, Walmart und Best Buy machen sich Sorgen über die Auswirkungen der Zolltarife auf ihre Grundlinien, wie Rick Helfenbein sagte, der Präsident und Geschäftsführer der American Apparel& Footwear Association. Er sagte, die Zolltarife könnten auch die arbeitenden Familien in Amerika mit versteckten Steuern beeinflussen.

 

Die gegenwärtige Handelsbeziehung zwischen den USA und China hat bereits erste Auswirkungen erfahren. Am Donnerstag hat mit Best Buy der größte Elektronikhändler in den USA angekündigt, dass man die Smartphones der chinesischen Firma Huawei Technologies Co Ltd nicht länger verkaufen werde. Huawei ist der drittgrößte Smartphone Verkäufer der Welt hinter Apple und Samsung. Es wurde erwartet, dass die Firma im Januar während der International Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas eine Partnerschaft mit AT&T ankündigen würde, um das Modell Mate 10 Pro zu verkaufen. Doch AT&T hat angeblich aufgrund des politischen Drucks in den USA zurückgezogen, wie der Nachrichtendienst cnet.com berichtete. Verizon hat den Verkauf von Huawei Smartphones ebenfalls zurückgestellt. Huawei Geschäftsführer Richard Yu sagte während einer Rede im Rahmen der CES, dies wäre „für Konsumenten ein größerer Rückschlag“, die ansonsten eine Alternative zu den Android-Smartphones gehabt hätten, wie cnet.com berichtete.

 

Jose Ferman, eine Repräsentant für den Möbelverkauf bei Macy's sagte, dass die meisten Gegenstände in der Wohnungsabteilung seines Geschäftes in China hergestellt werden. „Alles ist ‚Made In China‘, sogar die Plastikbecher. Wenn du diese Sachen durch Zolltarife teurer machst, werden alle unsere Produkte auch teurer. Also wird es damit enden, dass wir unseren Kunden zu viel Geld aus der Tasche ziehen. Das können wir uns nicht leisten.“ Er sagte, die Zolltarife könnten auf die Menschen in der Stadt einen wirtschaftlichen Druck ausüben, wo das Mindestgehalt bei 12 Dollar in der Stunde liegt. 

 

Dianne, die nur mit ihrem Vornamen genannt werden wollte, ist eine pensionierte Lehrerin. Sie sagte, das Einkaufen bei Macy’s würde ihr gefallen. Angesprochen auf die Zolltarife sagte sie: „Ich bin persönlich dagegen, denn ich glaube, wir sollten einen offenen Handel haben. Ich denke, langfristig werden die Zolltarife der US-Wirtschaft mehr Schaden zufügen.“ Dianne sagte, die Kosten seien ein Faktor bei ihren Einkäufen und fügte hinzu, „er [Trump] soll einmal hinausgehen und sich anschauen, wie die USA in die Welt involviert sind. Wir sind jetzt ein globaler Markt. Nicht alles kann in den USA hergestellt werden.“

 

„Ich weiß nichts über die Dynamik eines Handelskrieges. Er [Trump] hat gesagt, es wäre gut, doch ich sehe nicht, wie das gut sein soll für die Touristen, die nach Washington kommen“, sagte Dexter Morse, der Manager des Washington Welcome Centers, wo Souvenirs verkauft werden. Morse sagte, mindestens 80 Prozent der Produkte in seinem Geschäft werden in China hergestellt, darunter T-Shirts, Tassen, Kappen und Kugelschreiber.


Yian Ke und Guo Fengqing in Washington sowie Heng Weili in New York haben zu dieser Geschichte beigetragen.


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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Zolltarif,China,Einkäufer