Beijing ruft WTO-Mitgliedsstaaten zur Geschlossenheit auf

28.03.2018

China ruft die Mitgliedsstaaten der Welthandelsorganisation dazu auf, sich den Strafzöllen der USA unter Section 301 entgegenzustellen, da diese einseitige Maßnahme allen Beteiligten Schaden zufüge.

 


Die jüngsten Schritte der USA beinträchtigten nicht nur die Rechte und Interessen Chinas und weiterer WTO-Mitglieder, sondern unterminierten das internationale Handelssystem, so der WTO-Botschafter Chinas, Zhang Xiangchen kürzlich auf einem Treffen der Welthandelsorganisation in Genf.

 

Die Äußerung Zhangs erfolgte vor dem Hintergrund wachsender Besorgnis über die anhaltenden Spannungen in Handelsfragen zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt, China und den USA.

 

Maßnahmen im Rahmen von Section 301 seinen vollkommen einseitig und "verletzen die Grundwerte und -prinzipien" der WTO, sagte Zhang auf einem Treffen des Rates für Handelsgüter der WTO.

 

"Die USA setzen ein sehr schlechtes Beispiel durch den Bruch ihrer Verpflichtungen gegenüber der Welt," sagte Zhang.

 

Er rief die Mitgliedsstaaten der WTO dazu auf, das Wiederaufleben von Strafzöllen unter Section 301 zu verhindern und "das Untier wieder in den Käfig des Regelwerks der WTO zu sperren".

 

"Das Ergreifen einseitiger Maßnahmen ist vollkommen unvereinbar mit der WTO, das verhält sich geradezu wie Feuer zu Wasser. Wenn auf hoher See ein Boot kentert, ist niemand vor dem Ertrinken sicher," sagte Zhang. "Die WTO wird belagert, und alle von uns sollten Waffen zu ihrer Verteidigung bereithalten."

 

Seit der Unterzeichnung eines Memorandums durch US-Präsident Trump, das es den USA ermöglicht, Strafzölle über chinesische Waren zu verhängen, hat die internationale Gemeinschaft den negativen Auswirkungen des Protektionismus erhöhte Aufmerksamkeit zugewandt.

 

Die Europäische Kommission hat am Montag eine Untersuchung von Stahlprodukten begonnen, die in die EU importiert werden. Diese Untersuchung steht in Zusammenhang mit den Zollplänen der USA bezüglich Aluminiums und Stahls.

 

In einer Stellungnahme verlieh die Kommission ihrer Erwartung Ausdruck, dass die Importe bestimmter Stahlprodukte schneller wachsen werden, da Hersteller, die von den US-Zöllen betroffen sind, ihre Produktion nach Europa verlegen würden. Die Untersuchung, die einen Zeitraum von bis zu neun Monaten beanspruchen kann, könnte die EU zur Verhängung eigener Quoten oder Zöllen führen, um Schaden von ihrer heimischen Industrie abzuwenden.

 

Das chinesische Handelsministerium sagte am Mittwoch, dass die Antwort der EU auf die US-Zollmaßnahmen zwar verständlich sei, dennoch seien protektionistische Schritte nicht die rechte Wahl.

 

Wang Hejun, Abteilungsleiter des Büros für Untersuchungen und Abhilfemaßnahmen des Handelsministeriums, sagte, dass die Maßnahmen der EU "den chaotischen Zustand des internationalen Handels", der von den USA verursacht sei, noch verschlimmern werden. So rücke eine normale Entwicklung des Handels in weitere Ferne.

 

China sei bereit, die Kommunikation mit der EU auszubauen, um das Chaos einzudämmen, das von den US-Zöllen auf Aluminium und Stahl ausgelöst worden sei, sagte Wang.

 

Das amerikanische Landwirtschaftskonglomerat Cargill Inc. hat seiner tiefen Betroffenheit über die wachsenden Handelsspannungen zwischen China und den USA Ausdruck verliehen.

 

Die Länder der Welt lebten in gegenseitiger Abhängigkeit voneinander und die Kosten eines Handelskrieges seien zu hoch, sagte das Unternehmen. "Die Folgen eines Handelskonfliktes zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt könnten zu einem Handelkrieg führen, der ernste Folgen für das Wirtschaftswachstum und die Schaffung von Arbeitsplätzen hätte."

 

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Welthandelsorganisation,Strafzölle,USA