Handelskrieg
UN-Generalsekretär: Zusammenarbeit statt Protektionismus im Handel
Ein Archivfoto von dem UN-Generalsekretär Antonio Guterres.
Internationale Zusammenarbeit und Dialog seien der Weg, Auseinandersetzungen beim Handel beizulegen, sagte UN-Generalsekretär Antonio Guterres am Donnerstag.
"Handelskriege sind immer schlecht für alle Beteiligten und für die internationale Wirtschaft als Ganzes. Wir brauchen internationale Zusammenarbeit", sagte Guterres in einem Interview mit chinesischen Medien am Hauptsitz der Vereinten Nationen in New York vor seinem Besuch in China.
"Wann immer es ein Problem gibt, muss darüber geredet werden. Es muss eine ernsthafte Diskussion stattfinden, um das Problem zu überwinden", sagte er. Guterres sagte weiter, es müssten Anstrengungen unternommen werden, "um zu erhalten, was durch viele Jahre der Arbeit der Weltorganisationen erreicht wurde". Nur so könne sichergestellt werden, dass Handel der internationalen Wirtschaft als Ganzes nütze.
Guterres sagte, er freue sich darauf, China zu besuchen und an der jährlichen Konferenz des Boao-Forums für Asien 2018 teilzunehmen, zu der ihn Präsident Xi Jinping eingeladen hatte. Guterres wird sich mit Xi und anderen chinesischen Politikern treffen. Er wird eine Rede auf der Eröffnungssitzung des Forums halten. Die Sitzung findet vom 8. bis 11. April in der Provinz Hainan statt.
"Es ist mir eine große Ehre, an dieser Veranstaltung teilzunehmen und den ausgesprochen wichtigen Beitrag Chinas zum Multilateralismus in unserer heutige Welt zu würdigen, in der Multilateralismus immer wieder angegriffen wird", sagte Guterres. Sein erster Besuch in China hatte in den 1980er Jahren stattgefunden.
Er beschrieb das Ereignis als sehr wichtigen Moment in der Geschichte Chinas. 40 Jahre der Reform und Öffnung hätten zu einem "nie dagewesenen" Prozess wirtschaftlichen Wachstums und einer Armutsreduktion geführt, die ihren Beitrag zur Verbesserung der Weltwirtschaft geleistet hätten.
Der UN-Generalsekretär verlieh seinem Glauben an Chinas Einsatz für Globalisierung, freien Handel und internationale Zusammenarbeit, insbesondere mit Entwicklungsländern, Ausdruck. "Die Seidenstraßen-Initiative ist dafür ein perfektes Beispiel", sagte er. Guterres beschrieb sich selbst als überzeugten Anhänger des Multilateralismus. Er sagte, weltweite Probleme könnten nicht auf bilateraler Ebene zwischen einzelnen Ländern gelöst werden.
"Globale Probleme brauchen globale Antworten. Globale Antworten können nur im multilateralen Rahmen erreicht werden", sagte er. "Insofern ist der internationale Rahmen, der den weltweiten Handel bestimmt, natürlich ausgesprochen wichtig."
Guterres sagte, er glaube fest daran, dass freier Handel ein Schlüsselfaktor für weltweiten Wohlstand sei. Er sagte, die Globalisierung habe riesige Vorteile mit sich gebracht. Es habe jedoch auch Verlierer und Opfer gegeben. Das Einkommensungleichgewicht habe beispielsweise zugenommen. Viele Menschen seien zurückgelassen worden. "Die Antwort auf dieses Problem ist nicht Protektionismus. Es ist auch nicht Isolationismus. Die Antwort ist internationale Zusammenarbeit. Die Agenda 2030 kann dafür ein sehr wichtiges Instrument sein", sagte er. Die Agenda 2030 der UN für Nachhaltige Entwicklung ist ein Plan für die weltweite Bekämpfung von Armut bis 2030.
Guterres sagte, "es ist ausgesprochen wichtig für uns, eine gerechte Globalisierung zu haben, um die Agenda 2030 umzusetzen. Niemand darf zurückgelassen werden, globale Ungerechtigkeiten müssen korrigiert werden. Schließlich soll die Möglichkeit zur Schaffung einer Gesellschaft gemeinschaftlichen Wohlstands in der Welt bestehen, wie sie Präsident Xi Jinping wiederholt erwähnt hat." Er sagte, China sei ein aktiver Bauherr des Multilateralismus und an jeder Art weltweiter Führung beteiligt gewesen.
"Wir heißen das als positiven Beitrag zur Welt willkommen", sagte er.