Wagniskapital und Fundraising durch Private Equity sind in diesem Jahr auf dem Rückzug. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum brachen die Mittelzuflüsse im ersten Quartal um 75 Prozent ein. Die Zahl der Geschäftsabschlüsse sank im selben Zeitraum um 55 Prozent. In den Branchen Internet, Informationstechnologie und im verarbeitenden Gewerbe sind die Zahlungsströme auf hohem Niveau konstant, wie das ChinaVenture Institute in einem kürzlich veröffentlichten Bericht feststellt.

Der Präsident des Instituts, Gui Libo, sagte, der Grund für den Rückgang liege zum Teil an einer Verschärfung der Regulierung sowie erfolgten Maßnahmen zur Risikokontrolle. Der Staatsrat und die zugehörigen Behörden haben seit dem vergangenen August neue Regeln für die Private Equity- und Wagniskapitalmärkte erlassen. Dadurch soll eine gesunde und wissenschaftliche Entwicklung sichergestellt werden.

„Zusätzlich befindet sich der Markt in einer Phase der Anpassung. Im Jahr 2015 entstanden zahlreiche Fonds, heute ist davon kaum noch etwas zu sehen. Für die Entwicklung des Marktes ist das sehr gut“, sagte Guo.

Trotz der Situation befinden sich die Investitionen weiterhin auf konstant hohem Niveau. Chinas Markt für Wagniskapital konnte 236 Investitionsabkommen in der Internetbranche mit einem Gesamtvolumen von 5,7 Milliarden US-Dollar vorweisen. Damit steht die Branche auf Platz Eins, gefolgt vom IT-Sektor mit 197 abgeschlossenen Deals und einem Gesamtwert von 3,5 Milliarden US-Dollar.

Der Markt für außerbörsliche Unternehmen verzeichnete Mittelzuflüsse in Höhe von 3,27 Milliarden US-Dollar und rangiert an erster Stelle bei der Zahl der Geschäftsabschlüsse. Das verarbeitende Gewerbe folgt an zweiter Stelle mit einem Volumen von 1,525 Milliarden US-Dollar.

Die A-Runden-Finanzierung dominiert den Markt für Wagniskapital. Diese machte 70,1 Prozent der Abschlüsse aus, das sind 530 Stück. Das Volumen der A-Runden-Finanzierungen betrug insgesamt 7,3 Milliarden US-Dollar, dies sind fast die Hälfte aller Investitionen im Markt für Wagniskapital.

„Sehr junge Unternehmen ziehen immer noch große Aufmerksamkeit auf sich und innovative Unternehmen werden von Investoren ebenso bevorzugt. Das zeigt, dass der Markt immer noch im Wachstum begriffen ist“, sagte Tong Chang, Forscher am ChinaVenture Institute.

Währenddessen erlebte der Private-Equity-Markt im ersten Quartal einen Rückgang in der Investitionsvitalität. Jedoch gab es einen Anstieg im durchschnittlichen Wert, der 53,78 Millionen US-Dollar pro Deal betrug, 148,75 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. 

„Das durchschnittliche Investment pro Geschäftsabschluss war relativ hoch, was zeigt, dass der Markt für außerbörsliche Unternehmensbeteiligungen in manchen Bereichen immer noch große Geldsummen anzieht“, sagte Tong.