Staatspräsident Xi Jinping und der indische Premierminister Narendra Modi werden kommenden Freitag und Samstag zu einem informellen Treffen in Wuhan zusammengekommen, sagte Staatsrat und Außenminister Wang Yi am Sonntag.

Die beiden Staatsmänner "werden über die strategische Natur der gegenwärtigen, äußerst bewegten Weltlage kommunizieren", sagte Wang auf einer Pressekonferenz nachdem er Sonntagnachmittag mit der indischen Außenministerin Sushma Swaraj konferiert hatte. Swaraj hält sich gegenwärtig in China auf, um am morgigen Dienstag  an der Außenministerkonferenz der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit teilzunehmen.

Xi und Modi werden auch über langfristige Strategien zur Entwicklung der sino-indischen Beziehungen beraten, sagte Wang.

Der Besuch der indischen Außenministerin ist das jüngste Beispiel der in letzter Zeit häufigen offiziellen Kontakte zwischen Beijing und New Delhi, darunter einem Telefonat zwischen Xi und Modi im vergangenen Monat.

Die Entwicklung förderlicher Kontakte zwischen den beiden Ländern beträfen Wohlstand und Fortschritt von nahezu einem Drittel der Weltbevölkerung, dies sei bislang beispiellos in der Geschichte der Menschheit, so Wang.

"Unsere beiden Länder sind natürliche Partner und unsere gemeinsamen Interessen überwiegen bei weitem unsere Probleme miteinander," sagte Wang.

Das bevorstehende Gipfeltreffen werde das gegenseitige Vertrauen vertiefen. Die Staatenlenker werden die Weltlage erörtern und die Entwicklung der beiden Länder analysieren, sagte Wang.

Swaraj sagte, dass es sich bei Indien und China um wichtige Länder mit sich entwickelnden Volkswirtschaften handele, weshalb gute Beziehungen zwischen ihnen wichtig für die Region seien.

Die indische Ministerin sagte, dass sie und Wang mit den Fortschritten zufrieden seien, die in den bilateralen Beziehungen und im Austausch auf verschiedenen Ebenen erzielt worden seien. Dies schaffe Raum für Optimismus hinsichtlich der Ergebnisse des bevorstehenden Gipfeltreffens.

Beobachter stellten Anzeichen einer Verbesserung der Beziehungen zwischen den beiden Ländern fest, was zeitgleich mit einem Ausbau der sino-indischen Wirtschaftsbeziehungen geschehe. Der Handel zwischen beiden Ländern erreichte letztes Jahr ein Volumen von 84,4 Milliarden US-Dollar, was einer Steigerung um 20,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Handelsminister Zhong Shan sagte Anfang April gegenüber indischen Medien, dass Chinas Importe aus Indien im letzten Jahr um rund 40 Prozent zugelegt hätten.

Lin Minwang, Professor für Südasien-Studien an der Shanghaier Fudan Universität, sagte, dass beide Seite intensiv daran arbeiteten, den kürzlich lancierten positiven Ausblick auf die bilateralen Beziehungen durch förderliche Aktivitäten zwischen Beijing und New Delhi zu konsolidieren.