Das südkoreanische Militär hat am frühen Montag aufgehört, im Grenzgebiet zu Nordkorea Propaganda und laute Musik über Lautsprecher zu senden. Dies soll eine friedliche Stimmung im Vorfeld des innerkoreanischen Gipfeltreffens Ende der Woche schaffen, wie Seouls Verteidigungsministerium bekanntgab.

Das Ministerium teilte in einer Erklärung mit, dass Anti-Nordkorea-Beschallungen per Lautsprecher entlang der militärischen Demarkationslinie ab 12 Uhr mittags Ortszeit am Montag gestoppt wurden, um militärische Spannungen zwischen den beiden koreanischen Staaten abzubauen und eine versöhnliche Stimmung für das bevorstehenden Gipfeltreffen zu schaffen.

Das Ministerium wertet die Unterbrechung als Gelegenheit, um Verleumdungs- und Propagandakampagnen gegeneinander zu stoppen und Früchte des Friedens zu tragen.

Die Friedensgeste erfolgte im Vorfeld des Gipfels zwischen dem südkoreanischen Präsidenten Moon Jae-in und dem Führer der Demokratischen Volksrepublik Korea, Kim Jong Un, am Freitag im Grenzdorf Panmunjom.

Im Umkreis von Panmunjom, „Gemeinsame Sicherheitszone“ genannt, setzt das südkoreanische Militär zur Kritik der nordkoreanischen Regierung Lautsprecher ein.

Südkorea hat im Januar 2016 den psychologischen Kampf mit Anti-Nordkorea-Sendungen als Reaktion auf Pjöngjangs vierten Atomtest wieder aufgenommen und am frühen Montag damit aufgehört.

Die gemeinsamen jährlichen Südkorea-US Kriegsspiele, die am 1. April begannen, werden höchstwahrscheinlich am Tag des Gipfels unterbrochen, berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap.

Das zweiwöchige jährliche Militärmanöver begann am frühen Montag wie geplant, doch der erste Teil davon wird sehr wahrscheinlich am Tag des Treffens von Moon und Kim zeitweilig aussetzen. Dem Bericht zufolge sollen die Simulationsübungen in der darauffolgenden Woche wieder aufgenommen werden.

Die versöhnlichen Gesten erfolgten als Reaktion auf die Entscheidung des nordkoreanischen Führers, Atom- und Raketentests einzustellen und seine wichtigste Nukleartestanlage stillzulegen.

Die Entscheidung wurde am vergangenen Freitag auf der dritten Vollversammlung des siebten Zentralkomitees der regierenden koreanischen Arbeiterpartei bekanntgegeben.